Proteste in Thailand:Viele Verletzte bei Explosion in Bangkok

Zahlreiche Menschen werden in Bangkok bei einer Detonation verletzt. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Ministerpräsidentin Yingluck - doch die besteht auf Neuwahlen.

Bei einer Explosion inmitten einer Demonstration der Opposition in Bangkok sind am Freitag nach Angaben von Rettungskräften mindestens 22 Menschen verletzt worden. Der Polizei zufolge detonierte der Sprengsatz am frühen Nachmittag (Ortszeit) in der thailändischen Hauptstadt.

Unter den Demonstranten war den Angaben zufolge auch deren Anführer, Suthep Thaugsuban. Er kam offenbar nicht zu Schaden. Auf Bildern des TV-Senders der Protestbewegung waren Verletzte am Boden zu sehen, mehrere Krankenwagen waren im Einsatz. Demnach könnte es fast 30 Verletzte geben.

Thailand wird seit Wochen von einem Machtkampf zwischen Regierung und Opposition beherrscht. Die Gegner von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra erhöhten mit Protestmärschen stetig den Druck auf die Regierung. Immer wieder kam es zu Schießereien und Explosionen bei Protesten, für die die Opposition die Behörden verantwortlich macht. Acht Menschen wurden seit Beginn der Proteste vor mehr als zwei Monaten getötet.

Yingluck müsse "Verantwortung übernehmen", sagte einer der Protestführer, Satit Wonghnongtaey, nach der Explosion. Die Opposition fordert seit Wochen den Rücktritt von Yingluck und will die für Anfang Februar geplanten vorgezogenen Neuwahlen verhindern.

Die Regierungschefin will jedoch auch unter dem Druck der Massenproteste nicht weichen. "Je eher wir Wahlen haben, desto besser", sagte Yingluck. Die Wahlen sollen am 2. Februar stattfinden. Was die Demonstranten verlangten - ihren Rücktritt und die Einrichtung einer ungewählten Technokratenregierung - sei nach der Verfassung nicht möglich. "Wer das Gesetz nicht akzeptiert, akzeptiert die Demokratie nicht", sagte Yingluck. Die Demonstranten fordern den Rückzug der Shinawatra-Familie aus der Politik, weil sie ihr Korruption und Aushebelung der demokratischen Prozesse vorwerfen.

© dpa/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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