Präsidentschaftswahl:Kenyatta führt in Kenia

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Angespanntes Warten auf das offizielle Ergebnis: Bei den Präsidentschaftswahlen in Kenia liegt Uhuru Kenyatta Hochrechnungen zufolge deutlich vorne. Die internationale Gemeinschaft sieht einen möglichen Sieg des Vize-Regierungschefs kritisch.

Bei der Präsidentenwahl in Kenia zeichnet sich ein Sieg Uhuru Kenyattas ab: Der Vize-Premier und Sohn des Staatsgründers Jomo Kenyatta kommt nach Auszählung von etwa einem Drittel der Stimmen auf 54 Prozent. Sein schärfster Kontrahent, Regierungschef Raila Odinga, erhielt demnach 42 Prozent. Vor der Abstimmung hatten Experten mit einem äußerst knappen Rennen gerechnet.

Der 51-jährige Kenyatta wäre der jüngste Staatschef, der das ostafrikanische Land je geführt hat. Beobachter warnten jedoch, dass noch nichts entschieden sei und sich das Ergebnis ändern könne. Ein möglicher Sieg Kenyattas wird international kritisch gesehen, da der reiche Politiker vom Weltstrafgericht in Den Haag angeklagt ist. Er soll nach der Wahl 2007 einer der Drahtzieher der schweren Gewaltausbrüche mit 1200 Toten und vielen Vertriebenen gewesen sein.

Kenyatta ist ein Kikuyu und gehört damit der größten Volksgruppe des Landes an. In Kenia wählen die Menschen traditionell den Kandidaten, der ihrer ethnischen Gruppe angehört oder dieser nahe steht.

Wahlbeteiligung liegt bei 70 Prozent

Beobachter lobten die hohe Wahlbeteiligung: Etwa 70 Prozent der knapp 15 Millionen registrierten Wähler hatten am Montag an der Abstimmung teilgenommen. Auch am Dienstag blieb es im ganzen Land weitgehend friedlich, nachdem zuvor schwere Ausschreitungen befürchtet worden waren. Am Montag waren in Mombasa bei mehreren Angriffen zwölf Menschen gestorben, unter ihnen sechs Polizisten. Das Auswärtige Amt forderte Deutsche in Kenia zur Vorsicht auf.

Die wichtigsten Parteien Kenias beklagten, dass die Ergebnisse zu langsam veröffentlicht würden. Offenbar gab es Probleme mit dem elektronischen Übermittlungssystem. Hassan betonte, dass die Behörde bis zum 11. März Zeit für die Veröffentlichung des des Siegers habe. Um die Wahlen zu gewinnen, braucht ein Kandidat die absolute Mehrheit. Ist dies nicht der Fall, wird es Mitte April eine Stichwahl geben.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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