Portugal:Sparkurs light

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Die Zeiten sind hart, die Aussichten mager: Ein Fußgänger überquert die leere Praça dos Restauradores in Lissabon. (Foto: Mario Proenca/Bloomberg)

In Portugal sind Konservative wie Sozialdemokraten unbeliebt - nach der Wahl könnte eine große Koalition stehen.

Von Thomas Urban, Lissabon

Zehn Wochen vor der Parlamentswahl in Portugal am 4. Oktober sehen die Meinungsforscher ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Mitte-rechts-Koalition unter Ministerpräsident Pedro Passos Coelho und der oppositionellen Sozialistischen Partei (PS), die den Lissabonner Oberbürgermeister Antonio Costa zum Spitzenkandidaten gekürt hat. Allerdings: Nach jüngsten Umfragen liegen sowohl die PS als auch das Regierungsbündnis bei nur jeweils einem Drittel der Stimmen. Die absolute Mehrheit scheint für beide Lager unerreichbar zu sein. Präsident Aníbal Cavaco Silva, ein Konservativer, hat in einer Fernsehansprache jetzt unverblümt für eine große Koalition aus der bisherigen Regierung und der größten Oppositionspartei geworben. Er verwies auf das Beispiel der innenpolitischen Stabilität unter Angela Merkels Koalition in Berlin. Die Frage wäre dann nur noch, wer vorne liegt - ob der Chef am Kabinettstisch also künftig ein Sozialdemokrat oder ein Konservativer ist.

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