Politicker:Flüchtlingsstrom aus Syrien wächst an

Die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei hat mit 24.000 einen Höchststand erreicht. Die Türkei regt die Entsendung von UN-Vertretern an.

Die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei hat mit 24.000 Menschen einen neuen Höchststand erreicht. Wie das türkische Außenministerium mitteilte, kamen innerhalb von 24 Stunden rund 2650 Menschen über die Grenze - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu rief in der Nacht UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an, um ihn über den neuen Anstieg zu informieren.

Davutoglu wies in dem Telefonat auf Berichte hin, nach denen syrische Regierungstruppen bei Angriffen in grenznahen Städten auch Kampfhubschrauber einsetzten. Zudem regte er an, die UN sollten Beobachter ins Grenzgebiet entsenden, um die Entwicklung zu verfolgen. Die Türkei hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Zweifel an der Glaubwürdigkeit syrischer Zusagen hinsichtlich des angekündigten Truppenrückzuges bis zum kommenden Dienstag geäußert.

Syriens Präsident Baschar al-Assad sieht sich seit mehr als einem Jahr Massenprotesten ausgesetzt, die er blutig niederschlagen lässt. Seither wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehr als 10.000 Menschen getötet. Die syrische Führung hatte nach Angaben des Syrien-Gesandten Kofi Annan einer Waffenruhe ab dem 10. April zugestimmt. Bislang geht sie aber weiterhin gewaltsam gegen Protesthochburgen vor. Erst am gestrigen Donnerstag hatte der UN-Sicherheitsrat die Regierung in einer Erklärung zur Einhaltung der Waffenruhe aufgerufen.

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