Politicker:UNO macht Sri Lanka Vorwürfe bei Aufklärung von Kriegsverbrechen

Die Vereinten Nationen haben Sri Lanka schwere Versäumnisse bei der Aufklärung von Menschenrechtsverbrechen während des Bürgerkriegs vorgeworfen.

Die Vereinten Nationen haben Sri Lanka schwere Versäumnisse bei der Aufklärung von Menschenrechtsverbrechen während des Bürgerkriegs vorgeworfen.

Ermittlungen der örtlichen Behörden seien nicht unabhängig und objektiv und zudem ergebnislos geblieben, heißt es in der Untersuchung von Experten für den UN-Menschenrechtsrat. Trotz Zusagen der Regierung seien schwere Menschenrechtsverstöße nicht untersucht worden, darunter die Tötung von 17 Mitarbeitern einer französischen Hilfsorganisation im August 2006.

In dem Bericht wird auch mangelnde Transparenz bei mutmaßlichen Ermittlungen des Militärs hinsichtlich Berichten von Exekutionen kritisiert. Die Regierung wird aufgefordert, einen "Wahrheitsfindungs-Mechanismus" zu etablieren. Den Experten zufolge gibt es in Sri Lanka weiter Angriffe auf unabhängige Medien und Aktivisten sowie Vorwürfe außergerichtlicher Tötungen.

Der Bericht wurde nach einer von den USA beim UN-Menschenrechtsrat eingereichten Resolution in Auftrag gegeben, in der Sri Lanka bereits vor Monaten zu einer unabhängigen Untersuchung der Kriegsverbrechen aufgefordert wurde.

In dem Konflikt gegen die Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), die für einen unabhängigen Staat im Norden des Landes kämpfte, waren zwischen 1972 und 2009 rund 100.000 Menschen getötet worden. Allein bei der letzten Offensive im Mai 2009 sollen nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bis zu 40.000 Zivilisten getötet worden sein, die meisten von der Armee.

© Süddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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