Politicker:Fast 10.000 Asylbewerber im Oktober

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Die Zahl der Asylbewerber vom Balkan ist im Oktober gestiegen. Das Bundesinnenministerium meldete für Oktober umfasst 10.000 Asylanträge, ein Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zum September. Die meisten der Bewerber stammen aus Serbien und Mazedonien.

Der starke Zuzug von Asylbewerbern vom Balkan hat die Zahl der Asylanträge im Oktober sprunghaft steigen lassen. Im Vergleich zum Vormonat September sei die Zahl der Anträge im Oktober um knapp 49 Prozent auf 9950 gestiegen, teilte das Bundesinnenministerium mit. Mehr als zwei Drittel des Anstiegs sei auf die hohe Zahl von Asylbewerbern aus Serbien, Mazedonien, Bosnien und dem Kosovo zurückzuführen. Unter den 505 Asylbewerbern, deren Anträge im Oktober anerkannt wurden, sei aber kein Antragssteller aus diesen vier Staaten gewesen.

Insbesondere die Zahl der Asylbewerber aus Serbien und Mazedonien stieg im Verlauf des abgelaufenen Monats deutlich. Wurden im August noch 496 serbische Antragssteller registriert, stieg deren Zahl im September auf 1395 und im Oktober auf 2673. Aus Mazedonien kamen im August noch 620 Antragssteller, im September dann 1040 und im Oktober 1351.

Mit Blick auf diese Entwicklung hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in den vergangenen Wochen wiederholt von "Asylmissbrauch" gesprochen. Seiner Ansicht nach muss es möglich sein, dass die EU die Visumfreiheit für diese Länder schnellstmöglich aussetze. Einen entsprechenden Vorstoß hat Deutschland in Brüssel bereits unternommen. Serben und Mazedonier dürfen seit knapp drei Jahren mit Touristenvisa in den Schengen-Raum einreisen und 90 Tage bleiben. EU-Diplomaten zufolge kamen so zuletzt besonders Angehörige der Volksgruppe der Roma aus diesen Ländern in die EU, um dann Asyl zu beantragen.

Ihre Einreise wird demnach oft von Schleppern organisiert, die für den Transport abkassieren, obwohl Serben und Mazedonier nicht als Verfolgte, sondern als Wirtschaftsflüchtlinge gelten und somit in der EU praktisch keine Chance auf Anerkennung als Asylberechtigte haben.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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