Pflege:Neue Ausbildung beschlossen

Der Bundestag will den Beruf attraktiver machen.

Der Bundestag hat am Donnerstagabend die "Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe" verabschiedet. Damit ist der Weg frei für die neue gemeinsame Ausbildung von Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegern. Sie soll die Pflegeausbildung attraktiver machen und an die Bedürfnisse der alternden Gesellschaft anzupassen. Pfleger sollen künftig leichter zwischen den Disziplinen wechseln können.

Zum Schuljahr 2016/17 hatten bundesweit 63 000 Jugendliche eine Pflege-Ausbildung begonnen, das waren knapp 2000 mehr als im Jahr zuvor. Die relativ meisten Azubis wollten Altenpfleger lernen, mehr als 24 000. Ursprünglich wollte die Bundesregierung die drei bislang getrennten Ausbildungswege zur Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege komplett zu einer dreijährigen gemeinsamen Ausbildung zusammenfassen. Es wären dann also künftig Generalisten ausgebildet worden. Gegen dieses Modell gab es allerdings erheblichen Widerstand, vor allem in der CDU. Kritiker äußerten die Sorge, dass Hauptschüler von einem zu hohen Ausbildungsniveau abgeschreckt werden könnten.

Der jetzt gefundene Kompromiss ist quasi ein 2-plus-1-Modell: Alle Azubis sollen mit einer zweijährigen generalistischen Pflegeausbildung beginnen. Anschließend können sie entscheiden, ob sie diese Art der Ausbildung fortsetzen oder sich lieber spezialisieren und einen Abschluss als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger wählen wollen. Einen Abschluss in der Krankenpflege soll es künftig nicht mehr geben. Das derzeit teilweise noch erhobene Schulgeld wird abgeschafft. Die neuen Regeln sollen von 2020 an greifen. Der Bundesrat muss noch zustimmen.

© SZ vom 30.06.2018 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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