Olympia:Der Preis der Bilder

ARD und ZDF sind nun doch dabei. Was das bedeutet.

Von Katharina Riehl

Als ARD und ZDF im November die Ausstrahlungsrechte für die Olympischen Spiele scheinbar endgültig verloren, schien dies die Verhältnisse zu klären. Die Verhältnisse zwischen dem Geld der großen, internationalen Medienkonzerne einerseits und den deutschen Sendern andererseits: ARD und ZDF, wegen der Verwendung der Rundfunkbeiträge in permanentem Rechtfertigungsdruck, konnten den aufgerufenen Preis nicht bezahlen. Die teure Welt des Sports und deutsches Gebührengeld waren nicht mehr in Einklang zu bringen.

Die Gebührensender nehmen aber die Olympischen Spiele nun offenbar doch wieder ins Programm. Das zeigt, dass ARD und ZDF nicht bereit sind, den kostspieligen und für die Sender quotenbringenden Sport aufzugeben. Es wird weiterhin viel Geld der Beitragszahler in diese Rechte fließen, auch wenn die Preise von immer mehr und immer aggressiveren Mitbewerbern in die Höhe getrieben werden. Man will weiter mitspielen.

Wenn ARD und ZDF den Sport nicht den privaten Konzernen überlassen wollen, dann folgt daraus für die Sender eine große Verantwortung. Kritische Berichte über die dunklen Seiten der Spiele, über Doping etwa oder die politischen Situationen in den jeweiligen Austragungsländern dürfen nicht übertüncht werden vom Willen zur olympischen Partyauch dann nicht, wenn die TV-Bilder viel Geld gekostet haben.

© SZ vom 28.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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