NPD:Eisenacher Eklat

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Darf im Amt bleiben: Katja Wolf, 39, ist Sozialpädagogin und seit 2012 Oberbürgermeisterin der Stadt Eisenach. Von 1999 bis 2012 saß sie für die Linke im Thüringer Landtag. (Foto: Martina Nolte)

Drei Mitglieder hat die NPD im Stadtrat Eisenach, doch einen Antrag der Rechten unterstützen am Ende 16 Ratsmitglieder: Warum vermutlich ein Großteil der CDU dafür gestimmt hat und warum sich jetzt Landespolitiker einschalten.

Von Ulrike Nimz, München

Um ein kommunalpolitisches Ereignis als "Sensation des Jahres" zu bezeichnen, braucht es eine gewisse Begeisterungsfähigkeit. Die Thüringer NPD muss geradezu triumphgeschüttelt gewesen sein, als sie auf ihrer Facebookseite in Versalien die Neuigkeiten aus dem Eisenacher Stadtrat wiedergab. Dort war es am Montagabend zu einem Eklat gekommen: Die NPD-Fraktion hatte einen Antrag auf Abwahl von Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) gestellt. Im Geheimen stimmten anschließend 16 der anwesenden Stadträte dafür, 17 dagegen. Um Wolf des Amtes zu entheben, wäre eine Zweidrittelmehrheit nötig gewesen. Nun bleibt alles wie es ist. Der Umstand aber, dass der Antrag einer rechtsextremen Partei in einem Stadtparlament fraktionsübergreifend Zustimmung erhielt, wird die Kommunalpolitiker noch beschäftigen.

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