Nordkorea:Kim Jong Un bereit zu Gipfeltreffen mit Südkorea

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"Keinen Grund", nicht mit Südkorea zu sprechen: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. (Foto: REUTERS)
  • Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zeigt sich bereit zu Gesprächen mit Südkorea auf höchster Ebene. Es sei Zeit, eine "neue Geschichte in den Nord-Süd-Beziehungen" zu schreiben, sagte er in seiner Neujahrsansprache.
  • Erst am Montag hatte Südkorea einen ähnlichen Vorschlag unterbreitet.
  • Präsidentin Park Geun Hye hatte sich zuvor mehrmals offen für Gespräche gezeigt. Allerdings nur, wenn es darin auch um Nordkoreas Atomwaffen geht.

Kim zeigt sich offen für Gespräche mit Südkorea

Es könnte ein Termin werden, der dem Jahr 2015 seinen Platz in den Geschichtsbüchern sichert: Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat in seiner Neujahrsansprache Gespräche mit Südkorea "auf höchster Ebene" in Aussicht gestellt. Südkoreanische Medien werteten Kims Äußerungen als Angebot für ein Gipfeltreffen mit Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye

Die beiden verfeindeten Länder sind seit Ende des Korea-Krieges 1953 getrennt, Gipfeltreffen zwischen den führenden Politikern des Landes hat es seitdem nur zwei Mal gegeben. Es gebe "keinen Grund" gegen ranghohe Gespräche von Vertretern beider Länder, sagte Kim nun bei seiner Neujahrsansprache im Staatsfernsehen. Die "tragische" Teilung Koreas dürfe nicht hingenommen werden.

"Wenn die südkoreanische Regierung ernsthaft an einer Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea durch Gespräche interessiert ist, können wir die ausgesetzten hochrangigen Treffen wieder aufnehmen." Kim sprach sich für eine "große Veränderung" bei den Beziehungen beider Länder aus. Es sei Zeit, eine "neue Geschichte in den Nord-Süd-Beziehungen" zu schreiben.

Südkoreas Präsidentin für Gespräche - unter Bedingungen

Seoul äußerte sich bislang nicht auf den neuen Vorstoß des kommunistischen Regimes in Pjöngjang. Erst am Montag war allerdings aus Südkorea ein ähnlicher Vorschlag gekommen. Wiedervereinigungsminister Ryoo Kuhl Jae schlug für Januar neue Gespräche mit dem Norden vor. Dabei solle insbesondere über Treffen von durch den Krieg getrennten Familien gesprochen werden, sagte er.

Auch Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hatte sich mehrmals zu einem Treffen mit Kim bereit erklärt. Allerdings bekräftigte sie immer wieder, dass es dabei auch um die Beseitigung der Atomwaffen Nordkoreas gehen müsse.

Noch vor zwei Wochen hatte das Regime in Pjöngjang als Reaktion auf den Vorwurf gravierender Menschenrechtsverstöße mit dem Bau weiterer Atomwaffen gedroht. Auch in seiner Neujahrsansprache bekräftigte Kim, Nordkorea wolle seine militärischen Fähigkeiten weiter ausbauen und die Wirtschaft fördern.

Kim steht seit drei Jahren an der Spitze des verarmten, aber hoch gerüsteten Staates. Südkorea möchte ein mögliches Gipfeltreffen insbesondere nutzen, um über Treffen von durch den Krieg getrennten Familien zu sprechen.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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