Nordirland-Konflikt:Zahlreiche Verletzte bei Krawallen in Belfast

Die Unruhen im nordirischen Belfast gehen auch in der vierten Nacht in Folge weiter. Randalierer griffen Polizisten mit Brandsätzen an.

Die Unruhen im nordirischen Belfast gehen auch in der vierten Nacht in Folge weiter. Protestantische Randalierer hätten Polizisten mit Brandsätzen und anderen Wurfgeschossen angegriffen, berichtete die BBC. Die Sicherheitskräfte hätten Wasserwerfer eingesetzt. Mindestens 27 Polizisten wurden verletzt.

Im Ardoyne-Viertel im Norden der Stadt kam es der Polizei zufolge zu Zusammenstößen zwischen Katholiken und den Sicherheitskräften. Dort sei ein Auto in Brand gesetzt worden. Weitere Zwischenfälle wurden aus den Orten Newtownabbey, Antrim, Dungannon, Portadown und Londonderry gemeldet.

In den vergangenen drei Nächten seien 44 Polizisten in Belfast verletzt worden. Begonnen hatten die Krawalle am Freitag. Auslöser der Unruhen ist das Verbot, einen Marsch des protestantischen Oranierordens durch eine Straße im Norden Belfasts entlang der Grenze zwischen katholischen und protestantischen Vierteln führen zu lassen.

Mit der traditionellen Parade am 12. Juli erinnert der Orden an den Sieg von Wilhelm von Oranien über den katholischen König Jakob II. in der Schlacht von Boyne 1690. In der britischen Region Nordirland bekämpfen sich seit Jahrzehnten London-treue Protestanten und katholische Republikaner, die Nordirland als Teil der Republik Irland sehen wollen.

© dpa/Reuters/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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