Niederlande:Eine Strafe, die zur Hilfe wird

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Nach einer kalkulierten und pauschalen Beleidigung von Marokkanern verurteilt ein Gericht in Amsterdam den Rechtspopulisten Wilders wegen Rassismus - der davon im Zweifel politisch profitiert.

Von Thomas Kirchner, Brüssel

Ein Gericht in Amsterdam hat den niederländischen Politiker Geert Wilders der Beleidigung von Marokkanern und der Anstiftung zur Diskriminierung schuldig gesprochen. Das Urteil bezog sich auf einen Auftritt Wilders vor Anhängern. Vom Vorwurf der Anstachelung zum Hass sprach es ihn hingegen frei, dafür reichten die Beweise nicht aus. Es verhängte auch keine Geldstrafe. Die Staatsanwaltschaft hatte 5000 Euro gefordert. Die Beschuldigungen seien nicht spezifisch genug gewesen, um einzelne Opfer zu entschädigen, so das Gericht. Die Verurteilung sei Strafe genug für Wilders. Dessen Anwalt kündigte dennoch Berufung an. "Sie verurteilen mich und die halben Niederlande", twitterte Wilders unmittelbar nach dem Schuldspruch.

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