Neue Gewalt in Syrien:Tote bei Explosionen in Damaskus

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Bei einer Explosion in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Berichten zufolge mehrere Menschen getötet worden. Etwa 30 Menschen wurden verletzt. Staatlichen Medien zufolge sprengte sich ein Mann neben einer Moschee im Viertel al-Midan in die Luft. Ein weiterer Anschlag ereignete sich an einem Busbahnhof, der als Treffpunkt staatlicher Milizionäre gilt.

Bei einem Sprengstoffanschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Freitag neun Menschen ums Leben gekommen. Das meldeten die staatlichen Medien, die von einem Selbstmordattentat sprachen. Ärzte in einem nahe gelegenen Krankenhaus sprachen von fünf Toten und etwa 30 Verletzten.

Bombenanschlag: Polizisten begutachten den Ort der Explosion. (Foto: dpa)

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Nach Angaben des syrischen Fernsehens hatte ein Mann um die Mittagszeit neben einer Moschee im Viertel al-Midan eine Bombe gezündet.

Nur Stunden zuvor war an einem Busbahnhof in Damaskus ein weiterer Sprengsatz detoniert. Einwohner und Oppositionelle berichteten, dass Krankenwagen zum Ort der Explosion geeilt seien. Dabei handele es sich um einen staatlichen Busbahnhof, der regierungsnahen Milizionären als Treffpunkt diene. Ein Vertreter der Opposition sprach von einem Anschlag. Entweder sei eine Autobombe explodiert oder ein auf der Straße versteckter Sprengkörper gezündet worden, als ein Wagen die Stelle passiert habe.

Ein dritter Sprengsatz explodierte nach Angaben der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter in der Stadt Banias. Dort sollen drei Angehörige der Sicherheitskräfte verletzt worden sein.

Bewaffnete Regierungsgegner hatten in den vergangenen Wochen verstärkt Offiziere und Angehörige von Milizen ins Visier genommen. Bereits im Dezember und Januar waren Selbstmordanschläge im Zentrum der syrischen Hauptstadt verübt worden, bei denen rund 70 Menschen getötet wurden. Die Behörden machten für die Anschläge "terroristische Gruppen" verantwortlich.

Seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad vor mehr als einem Jahr ist es in Syrien nach dem Freitagsgebet regelmäßig zu Protesten gegen die Regierung gekommen. Assad lässt den Aufstand gegen seine Regierung unbarmherzig niederschlagen. Nach Angaben der Opposition wurden bereits mehr als 11.000 Menschen in Syrien getötet.

© Süddeutsche.de/AFP/dapd/Reuters/schu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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