Der frühere Präsident Liberias und verurteilte Kriegsverbrecher Charles Taylor soll seine Haftstrafe in Großbritannien absitzen. Taylor solle von Den Haag in ein britisches Gefängnis überführt werden, kündigte der britische Justiz-Staatssekretär Jeremy Wright am Donnerstag an.
Der 65-Jährige war im vergangenen Jahr zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt worden. Ein Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag sah es als erwiesen an, dass Taylor in unvorstellbare Grausamkeiten verwickelt war, die von Rebellengruppen im Bürgerkrieg in Sierra Leone, einem Nachbarland Liberias, verübt worden waren. Während des Bürgerkriegs starben 120.000 Menschen.
Taylor hatte im September eine Berufung gegen das Urteil verloren. Der Schuldspruch gegen Taylor war das erste Mal seit den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen von 1946, dass ein ehemaliger Staatschef von einem internationalen Gericht verurteilt wurde.