Moralvorstellungen:Tiefe Kluft zwischen Kirche und Bevölkerung

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Tausende Iren feiern in Dublin das Ergebnis des Referendums. (Foto: Charles McQuillan/Getty)

Noch 1993 war Homosexualität in Irland strafbar. Das Referendum ist exemplarisch für den rasanten Wandel.

Von Björn Finke

Der Erzbischof von Dublin spricht von einer "Kulturrevolution". Einer Revolution, deretwegen die katholische Kirche in Irland nach Antworten suchen muss: "Haben wir uns komplett entfernt von den jungen Leuten?", fragt Diarmuid Martin, der die Dubliner Erzdiözese seit elf Jahren führt. Zwischen der irischen Gesellschaft und der Kirche verlaufe ein "substanzieller Riss". Der katholische Klerus hatte sich dagegen ausgesprochen, Ehen zwischen Homosexuellen traditionellen Ehen in der Verfassung gleichzustellen. Und doch stimmten 62,1 Prozent der Iren nun in einem Referendum für diesen Schritt.

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