Migration:So schnell wie nie

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Innenminister Thomas de Maizière (li.) und Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise. (Foto: Kay Nietfeld/AFP)

Asylverfahren für neu ankommende Flüchtlinge dauern im Schnitt eineinhalb Monate. Die Lage hat sich also verbessert.

Von Stefan Braun, Berlin

Die Zahl der Flüchtlinge ist gesunken; die Zahl der Asylentscheidungen enorm gestiegen und die Bearbeitungszeit auf weniger als zwei Monate gefallen - die Lage bei der Aufnahme von Flüchtlingen hat sich durchaus deutlich verbessert. Trotzdem werden die Hauptverantwortlichen eher keine richtigen Freunde mehr werden. Ernst und nüchtern sitzen Thomas de Maizière und Frank-Jürgen Weise nebeneinander, als sie am Mittwoch ihre Bilanz vorlegen. Auch die größte politische Aufgabe der vergangenen Jahrzehnte konnte den Innenminister und den Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAmf) nicht zusammenschweißen. Zu unterschiedlich sind sie im Naturell und zu anders im öffentlichen Auftritt. Dabei ist ihre Bilanz, gemessen an der Situation vor einem Jahr, nicht schlecht ausgefallen. Im September 2016 hat das Bamf mehr als 70 000 Asylanträge beschieden - so viele wie noch nie. Außerdem ist die Verfahrensdauer für neu ankommende Flüchtlinge inzwischen bei eineinhalb Monaten angekommen. Davon hätten Bund, Länder und Gemeinden vor einem Jahr nicht mal zu träumen gewagt. Und dann ist da auch noch die Zahl der Flüchtlinge, die bislang 2016 ins Land kamen: 213 000. Das ist "immer noch erheblich" (Maizière), aber lange nicht mehr das, was im letzten Jahr die Republik bewegte. Insofern ist es nicht falsch, wenn der Minister sagt, das Bamf habe Enormes geleistet.

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