Nachlese: Landtagswahl in Sachsen-Anhalt:CDU und SPD umgarnen sich

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Die Wähler in Sachsen-Anhalt schicken die große Koalition in die zweite Runde. Darüber freut sich nicht nur der neue Ministerpräsident Reiner Haseloff. Auch der unterlegene SPD-Partner zeigt sich glücklich - und keine Ambitionen, zur Linken zu wechseln. Tieftraurig ist allein die FDP.

Reaktionen in der Wahlticker-Nachlese.

In Sachsen-Anhalt zeichnet sich eine Neuauflage der Koalition von CDU und SPD ab, die schon in den vergangenen fünf Jahren gemeinsam regiert hat.

Laut ZDF-Hochrechnung liegen die Christdemokraten mit ihrem Spitzenmann Reiner Haseloff bei 32,5 Prozent, laut ARD bei 32,7 Prozent. Die SPD mit ihrem Kandidaten Jens Bullerjahn kommt laut ZDF auf 21,5 Prozent (ARD: 21,5) und liegt damit hinter der Linkspartei, die auf 23,7 Prozent (ARD: 23,8 Prozent) geschätzt wird.

Rechnerisch könnte damit eine rot-rote Landesregierung möglich sein. Die Sozialdemokraten haben aber ausgeschlossen, im Fall einer rot-roten Bündnisoption erstmals einen Linken-Politiker zum Ministerpräsidenten zu wählen. Deren Kandidat Wulf Gallert wiederum will das Spitzenamt nicht der SPD überlassen, wenn seine Partei vor der SPD liegt. Dies ist nun laut Hochrechnung nun der Fall.

Einen neuen Regierungschef wird Sachsen-Anhalt auf jeden Fall bekommen: Der 75-jährige Ministerpräsident Wolfgang Böhmer gibt sein Amt aus Altersgründen ab, Reiner Haseloff wird seinen Parteifreund wohl beerben.

Die Grünen haben von der Atomdebatte und vom bundesweiten Aufwärtstrend der Partei profitiert und könnten nach 13 Jahren wieder in den Landtag einziehen. Laut ZDF-Hochrechnung kommt die Partei auf 6,8 Prozent (ARD: 7,0 Prozent). Die FDP wird mit Werten um 3,8 (ZDF) und 3,9 Prozent (ARD) wohl den Einzug ins Parlament nicht schaffen. Auf der Kippe steht der Einzug der NPD in den Landtag: ARD und ZDF sehen die Rechstextremen bei 4,7 beziehungsweise 4,8 Prozent.

Die Wahlbeteiligung ist mit 53 Prozent deutlich höher als vor fünf Jahren: Damals gab es mit 44 Prozent einen Minusrekord.

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen im Wahlticker. Es berichten Lena Jakat (Magdeburg), Thorsten Denkler (Berlin), Verena Wolff und Sebastian Gierke.

Lesen Sie hier, wie der Wahlabend weiterging. .

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