Kuriose Parlamentsrede:Lachanfall macht Minister zum YouTube-Star

Lesezeit: 1 min

"Bü-, Bü-, Bündnerfleisch": Weil er sich in Schachtelsätzen verhaspelt, bekommt der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz einen Lachanfall - Millionen YouTube-Nutzer lachen mit. Mit Video.

Die Reden der Politiker im Parlament sind oft ziemlich dröge Kost. Wenn es im Plenarsaal um die Gesundheitsreform oder um die neueste Änderung des Fischereigesetzes geht, dann kann so mancher Abgeordneter das Gähnen nur mühsam unterdrücken.

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Wie es anders geht, zeigte jetzt der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz. Er schaffte es, das ganze Parlament zum Lachen zu bringen. Sein Thema - eigentlich auch äußerst dröge - die Zollbestimmungen beim Import von gewürztem Fleisch.

Merz las die Antwort der zuständigen Zollbehörde auf eine Parlamentsanfrage vor. In einem Geflecht aus Beamtendeutsch, Schachtelsätzen und unverständlichen Fachbegriffen verhedderte er sich derart ("Bü-, Bü-, Bündnerfleisch"), dass er plötzlich in lautes Lachen ausbrach und nicht mehr an sich halten konnte.

Merz sagte anschließend, er habe sich schon "den ganzen Sonntag" auf diese Rede gefreut und er habe kein Wort verstanden von dem was er vorgetragen habe.

Nach und nach steckte er fast alle Abgeordneten mit seinem Lachen an. Mit seiner Lachorgie hat es Merz innerhalb weniger Stunden zum Star auf YouTube gebracht. Inzwischen wurde das Video mehr als 500.000 Mal aufgerufen, über Twitter und Facebook verschicken Tausende den Link.

Der Verband Bündner Fleischfabrikanten (VBF) machte sich den Versprecher zunutze und startete eine PR-Aktion: Vor dem Parlament verteilten Mitarbeiter des Kantons unter dem Motto "Nie den Humor verlieren" Bündnerfleisch an Abgeordneten -die Verpackung mit dem Konterfei des Politikers versehen.

Der Radiosender DRS unterlegte einige Samples aus der Lachrede mit Beatbox-Rhythmen - stündlich klicken derzeit mehr als tausend YouTube-Nutzer das entsprechende Video an.

Kurz vor seinem für Oktober angekündigten Rücktritt entpuppt sich Merz so noch als Sympathieträger. In der Vergangenheit stand der Leiter des Eidgenössischen Finanzministeriums wegen der Aufweichung des Schweizer Bankgeheimnisses und seiner fehlgeschlagenen Bemühungen um die Freilassung zweier in Libyen festgehaltener Schweizer Bürger in der Kritik.

© sueddeutsche.de/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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