Kommunen:Dorfschönheit

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"Dumm oder unfähig sind die Grebenhainer nicht. Wenn sie wollen, können sie sparen", sagt der Unternehmer Lutz Helmig über seine Wahlheimat. (Foto: Rainer Wohlfahrt)

Was passiert, wenn sich ein Milliardär in einen Ort verliebt, aus dem eigentlich alle wegwollen? Über ein lokales Experiment mit nachhaltiger Wirkung.

Von Thorsten Schmitz

Ein kalter Wind peitscht Schneeflocken und Regentropfen durch Grebenhain, das Dorf im Vogelsberg, das auf einem erloschenen Vulkan liegt. "Hessisch Sibirien" nennen die Leute hier die Gegend, weil auch im Sommer Böen über die Äcker pfeifen, dass es einen fröstelt. Lebt hier überhaupt jemand? Nirgends ist an diesem Freitag ein Mensch zu sehen. Es gibt keinen Bahnanschluss und nur eine Busverbindung in die nächste größere Stadt. Als "strukturschwach" bezeichnen sie in Berlin so einen Ort. Die meisten Einwohner pendeln nach Lauterbach oder nach Frankfurt, weshalb die einzige Bäckerei schon morgens um halb fünf Uhr öffnet. Vor zehn Jahren haben in Grebenhain und seinen 14 Ortsteilen 5200 Menschen gelebt, heute sind es noch 4700. Wer kann, zieht weg.

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