Klimakonferenz:Keine Kohle mehr für Kohle

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"Die Klimakonferenz in Paris könnte, ja sie muss der Aufbruch in ein neues Zeitalter sein": Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Freitag in Berlin. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) wird am Montag bei der Klimakonferenz in Paris erwartet - und gibt schon jetzt ungewöhnliche Geldanlage-Tipps.

Von Michael Bauchmüller, München/Paris

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat Stiftungen und Privatleute dazu aufgerufen, Kapital aus fossilen Energien abzuziehen. "Effektiver Klimaschutz ist nur möglich, wenn möglichst viele Finanzströme in Richtung Klimaschutz und Klimaanpassung umgelenkt werden", sagte sie bei einer Regierungserklärung am Freitag in Berlin. Zuletzt hatte der Versicherungskonzern Allianz angekündigt, nicht länger Geld in Kohle-Unternehmen anzulegen. "Wenn die Allianz ihre Anlagestrategie ändert, dann können das andere Anleger auch", sagte Hendricks. Konkret nannte sie Stiftungen, Kirchen, Privatanleger oder Kommunen.

Hendricks wird für kommenden Montag bei der Klimakonferenz in Paris erwartet. Nächste Woche übernehmen dort die Minister die Verhandlungen, sie sollen jene Fragen lösen, bei denen sich die Verhandler nicht einigen konnten. Offenbar sind das immer noch ziemlich viele. So bestehen Länder wie China, Indien oder Saudi-Arabien auf einer strikten Unterscheidung von Industrie- und Entwicklungsländern, entlang der historischen Verantwortung für den Klimawandel. Nach dieser Lesart müsste China sich nicht verbindlich zum Kampf gegen die Erderwärmung verpflichten. Die EU und die USA wollen genau diese Spaltung unbedingt überwinden. Am Freitag legten die Verhandlungsleiter zum zweiten Mal binnen 24 Stunden einen neuen Entwurf vor, der aber immer noch Hunderte offene Punkte enthält. Er sollte bis Samstagmittag abermals vereinfacht werden. Danach übernimmt Frankreichs Außenminister Laurent Fabius die Verhandlungen.

"Die Klimakonferenz in Paris könnte, ja sie muss der Aufbruch in ein neues Zeitalter sein", sagte Hendricks. Die Zeit fossiler Energieträger gehe zu Ende, auch die der deutschen Braunkohle. Die Grünen warfen der Bundesregierung vor, nicht nach den eigenen Klimazielen zu handeln. Stattdessen fördere sie weiter Kohleprojekte im Ausland mit Krediten, kritisierte die Grünen-Politikerin Annalena Baerbock.

© SZ vom 05.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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