Kirche:Kämpferisch und militant

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War mehr als 20 Jahre lang Leiter von Opus Dei: Javier Echevarria Rodriguez, 2008 bei einer Lesung in der Jerusalem-Basilika in Rom. (Foto: Danilo Schiavella/dpa)

Der langjährige Leiter des umstrittenen Opus Dei, Javier Echevarria, ist im Alter von 84 Jahren gestorben.

Von Matthias Drobinski, München

Selten trat Bischof Javier Echevarría öffentlich auf, in Deutschland zuletzt im September 2013, im Kölner Gürzenich. Die Welt am Sonntag beschrieb ihn da als soldatisch disziplinierten 81-Jährigen. Einem Jazzmusiker riet der "Vater" des "Werkes Gottes", "jeden einzelnen Ton" seiner Musik zu lieben und so den Menschen und Gott eine Freude zu bereiten; Frauen und Männern empfahl er, sich sittlich zu kleiden, "saubere Liebe" zu leben und viele Kinder zu bekommen. Einer Studentin, die klagte, dass sie vor lauter Internet und Smartphone sich nicht mehr recht auf Gott konzentrieren könne, legte er die "Abtötung" ihrer Neugier nahe. Echevarría lächelte gütig, 1200 gutbürgerliche Zuhörer dankten mit Applaus. Nun, mit 84 Jahren, ist der Prälat der gerüchteumrankten katholischen Organisation gestorben. Was die Frage aufwirft, wo das Opus Dei steht und wohin es damit geht.

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