Karlsruhe:Mutmaßlicher Spion des Landesverrats angeklagt

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes erhoben, der für die USA und Russland spioniert haben soll. Er sitzt in U-Haft.

Der mutmaßliche US-Spion Markus R. ist wegen Landesverrats und Bestechlichkeit vor dem Oberlandesgericht München angeklagt worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm laut einer Mitteilung vom Donnerstag vor, als BND-Mitarbeiter für den US-Nachrichtendienst CIA sowie den russischen Geheimdienst spioniert zu haben. Der 32-Jährige R. war im Juli 2014 festgenommen worden. Er arbeitete in der Registratur der BND-Abteilung "Einsatzgebiete/Auslandsbeziehungen" und soll seit 2008 zahlreiche Dokumente an die CIA verraten und dafür 95 000 Euro bekommen haben.

Unter den Papieren sollen auch interne Informationen gewesen sein, die Aufschluss über die Aufklärungstätigkeit des BND sowie die personelle Zusammensetzung der Abteilung gaben. Die Bundesanwaltschaft wertet dies als Landesverrat, weil R. damit "die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik verursacht" habe. R. soll auch dem russischen Geheimdienst seine Dienste angetragen haben.

© SZ vom 21.08.2015 / afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: