Justiz:Knast im Kopf

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In diesen Tagen wird der Junkie Paul Ahorn, 29, entlassen. Wieder einmal. Ein Gespräch hinter Gittern, über Sucht, Sehnsucht und die letzte Chance.

Interview von Ulrike Heidenreich und Jan Heidtmann

Eine Haftanstalt irgendwo in Süddeutschland. Paul Ahorn kommt in das Besuchszimmer. Darin ein paar Tische und Stühle, der Boden aus blauem Kunststoff, eine Spielecke für die Kinder der Gefangenen. Paul Ahorn ist 29 Jahre alt, in eindrücklichen Briefen an die SZ-Redaktion hatte er von seinem Leben berichtet - einem Le ben, das sich in jede Faser seines Körpers eingebrannt haben müsste. Aber Ahorn ist ein muskulöser Mann im grauen Jogginganzug von Puma, mit gepflegten, kurzen Haaren und einer sanften, sympathischen Stimme. Schon seine Eltern waren drogenabhängig, mit sechs begann Ahorn selbst Alkohol zu trinken. Seitdem er 13 ist, nimmt er, was der Drogenhandel hergibt. Kokain, Benzedrin, Heroin, Speed. Mit 16 wurde er zum ersten Mal verurteilt, wegen räuberischen Überfalls mit einer Waffe. Seitdem: Gefängnis, Bewährung, Drogenabstürze, wieder Gefängnis.

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