Italien:Bereit zur Radikalität

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Ein Neuling in der Politik ist Ministerpräsident Giuseppe Conte. Manche behaupten, der Rechtswissenschaftler sei nur eine Marionette der Parteivorsitzenden von Cinque Stelle und Lega. (Foto: Angelo Carconi/AP)

Bei seiner Antrittsrede im Senat pocht der neue Premierminister auf eine Mitgestaltung in Europa. Inhaltlich hält sich der parteilose Giuseppe Conte an die Vorgaben der Koalitionäre.

Von Oliver Meiler, Rom

Besonders nervös wirkte Giuseppe Conte nicht, obschon das ja seine persönliche Premiere war. Eine mehr als einstündige Rede vor vollen Rängen im Senat und vor dem Volk, das über den Fernsehsender Rai Uno live zugeschaltet war - das muss man auch einmal meistern. Conte hatte keine Mühe. Er setzte rhetorische Stilmittel ein, mischte zuweilen etwas Pathos bei, las aus seinem Manuskript vor, von dem es heißt, er habe es selbst geschrieben, hob den Blick aber regelmäßig. Vielleicht kam dem neuen Ministerpräsidenten Italiens bei seiner Antrittsrede im Senat zugute, dass er als Rechtsprofessor und Anwalt durchaus Publikum gewohnt ist. Politik aber, das sagte er am Anfang seiner Rede, sei für ihn ein völlig neues Feld: "Ich weiß um meine Grenzen, ich bin ein normaler Bürger ohne politische Erfahrung."

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