Israel: Armee riegelt Ramallah in Teilen ab

Das israelische Militär reagiert mit der Blockade im Westjordanland auf den Angriff eines palästinensischen Polizisten. Er schoss drei Soldaten an einem Checkpoint nieder.

Als Reaktion auf einen bewaffneten Angriff hat Israels Armee am Montag den Zugang zum palästinensischen Verwaltungszentrum Ramallah im Westjordanland weitgehend abgeriegelt. Es seien "besondere Sicherheitsmaßnahmen" erforderlich, hieß es, nachdem am Vortag ein palästinensischer Polizist an einem Checkpoint drei Soldaten niedergeschossen und verletzt hatte. Der Angreifer wurde getötet. Premier Benjamin Netanjahu machte die Autonomiebehörde von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas direkt verantwortlich für die Tat. Es ist die erste solche Abriegelung Ramallahs in der seit Oktober andauernden Runde der Gewalt. Bekannt ist das Mittel aus der Zweiten Intifada. Damals hatten palästinensische Sicherheitskräfte aktiv am Aufstand teilgenommen. Eine Wiederholung dieses Szenarios wäre ein Albtraum für Israel und ein Sieg der radikalen Kräfte unter den Palästinensern. Der 34-jährige Attentäter, Vater von vier Kindern, hinterließ eine Facebook-Nachricht: "Ich sehe nichts, für das es sich zu leben lohnt, solange die Besatzer uns unterdrücken."