Integrationsbeauftragte:Özoğuz fordert doppelte Staatsbürgerschaft für Gastarbeiter-Generation

Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz reicht die großzügigere Doppelpass-Regelung nicht aus. (Foto: AFP)

"Es wäre eine großartige Geste": Die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz spricht im SZ-Interview über ertrinkende Flüchtlinge, legale Wege nach Europa - und warum ihr Vater mit 88 Jahren einen Doppelpass verdient hätte.

Von Heribert Prantl und Roland Preuß

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, fordert eine Ausweitung der Doppelpass-Regelung. Die einstigen Gastarbeiter profitierten von der vergangenes Jahr verabschiedeten großzügigeren Doppelpass-Regelung nicht - "obwohl auch sie es waren, die unser Land mit aufgebaut haben", sagte Özoğuz der Süddeutschen Zeitung. "Es wäre eine großartige Geste, diesen Menschen bei der Einbürgerung ihre alte Staatsangehörigkeit zu lassen. Davon könnten bis zu einer Million ehemalige Gastarbeiter profitieren", sagte sie weiter.

Zudem sprach sich Özoğuz dafür aus, über Migrationseinrichtungen in Nordafrika nachzudenken. "Wenn es darum geht, die Menschen zu informieren, dann ist das eine Überlegung wert. Es dürfen aber keine unmenschlichen Lager sein."

Solche Einrichtungen wären ein Gewinn, wenn man Menschen, die wegen ihrer Ausbildung sowieso gefragt seien in Deutschland, "damit den gefährlichen Weg übers Meer ersparen kann". Bei vielen Flüchtlingen herrsche "oft Ahnungslosigkeit über unser System. Da wäre mehr Aufklärung und Information vor Ort natürlich hilfreich."

Aydan Özoğuz, 47, stammt aus Hamburg - und aus einer türkischen Familie. Ihre Eltern siedelten 1961 in die Hansestadt über, die Tochter machte in der SPD Karriere. Seit drei Jahren ist sie Vizevorsitzende der Partei, seit Dezember 2013 Staatsministerin im Kanzleramt und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Das komplette Interview lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung, Print oder Digital.

© SZ vom 26.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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