Gesundheit:Reform der Pflegeberufe

Wer sich als Kranken- oder Altenpfleger ausbilden lassen will, soll im Beruf leichter zwischen den Sparten wechseln können. Die Ausbildung wird fächerübergreifend.

Von Thomas Öchsner, Berlin

Nach monatelangem Ringen haben sich Union und SPD auf eine Reform der Pflegeberufe geeinigt. Von 2019 an soll in allen Pflegeschulen eine zweijährige fächerübergreifende Pflegeausbildung beginnen. Danach entscheiden die Auszubildenden, ob sie die Ausbildung im dritten Jahr mit einem bestimmten Schwerpunkt fortsetzen oder den bisherigen Abschluss als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger wählen. Einen Einzelabschluss in der Krankenpflege soll es nach dem Konzept nicht mehr geben. Den Kompromiss hatten die Fachpolitiker Georg Nüßlein (CSU) und Karl Lauterbach (SPD) vorige Woche ausgehandelt. Er wird nun auch in der SPD-Fraktion akzeptiert. Die Reform sieht vor, dass die in mehreren Bundesländern üblichen Schulgebühren für die Schüler entfallen. Außerdem wird es für die Pflegefachkräfte leichter sein, zwischen den Arbeitsfeldern zu wechseln. Experten hoffen, dass die schlecht bezahlten Pflegeberufe für junge Menschen attraktiver werden, wenn sie mehr Einsatzmöglichkeiten haben. SPD-Experte Lauterbach rechnet damit, dass die Reform zu höheren Löhnen in der Altenpflege führen wird. Schüler, die den generalistischen Ausbildungszweig mit Schwerpunkt Altenpflege wählen, seien nicht gezwungen, in dem Bereich auch zu arbeiten. Dadurch steige der Lohndruck in der Altenpflege.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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