Frankreich:Zwei Parteien der Mitte verbünden sich

Jahrelang haben sie getrennt agiert, nun haben sich die beiden französischen Zentrumspolitiker Borloo und Bayrou zusammengetan.

Die beiden französischen Zentrumsparteien MoDem und UDI schließen sich zusammen. Das neue Bündnis will künftig unter dem Namen "UDI-MoDem: Die Alternative" um Wählerstimmen werben.

Angesichts der desolaten Lage des Landes habe man entschieden, die persönlichen Interessen zurückzustellen, sagtee MoDem-Chef François Bayrou auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem UDI-Vorsitzenden Jean-Louis Borloo in Paris.

Die beiden Männer waren jahrelang Rivalen gewesen und hatten getrennt agiert. Politisch steht das neue Bündnis zwischen den regierenden Sozialisten um Präsident François Hollande und der bürgerlich-rechten UMP mit dem Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy. Der 62 Jahre alte Borloo war früher unter anderem Sarkozys Umweltminister gewesen. Der gleichaltrige Bayrou trat bereits 2012 als Kandidat bei der Präsidentenwahl an und kam in der ersten Runde auf immerhin neun Prozent der Stimmen.

Als erster großer Test für das neue Bündnis gelten die Kommunal- und Europawahlen im kommenden Jahr. Angesichts der Führungsprobleme bei den Konservativen und der Unbeliebtheit der sozialistischen Regierung wollen Borloo und Bayrou verhindern, dass Wähler aus Protest die rechtsextreme Front National als einzige Alternative wahrnehmen. Die konservative UMP wird in der gemeinsamen Charta als der "natürliche" Partner bezeichnet, Allianzen mit den Sozialisten seien hingegen "unmöglich".

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