Frankreich:Die Helden des Thalys

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Foto: Michel Euler/dpa (Foto: N/A)

Für ihren Einsatz gegen einen schwerbewaffneten Angreifer in einem Thalys-Schnellzug sind vier Männer mit dem höchsten französischen Orden geehrt worden.

Für ihren Einsatz gegen einen schwerbewaffneten Angreifer in einem Thalys-Schnellzug nach Paris sind drei Amerikaner und ein Brite mit dem höchsten französischen Orden geehrt worden. Frankreichs Präsident François Hollande ernannte die vier Männer - unter ihnen zwei US-Soldaten - am Montagvormittag im Pariser Elysée-Palast zu Rittern der französischen Ehrenlegion. Die vier Männer hätten ein Blutbad verhindert und dabei ihr Leben riskiert, sagte der Staatschef bei der Zeremonie. "Die Franzosen bewundern Ihren Mut, die Kaltblütigkeit, die Sie unter Beweis gestellt haben, die Solidarität, die Ihnen erlaubt hat, mit bloßen Händen - ich betone: mit bloßen Händen - einen Schwerbewaffneten zu überwältigen, der zu allem bereit war", sagte Hollande. "Ihr Heldenmut sollte ein Vorbild für viele sein."

Der 23-jährige US-Soldat Spencer Stone, der 22-jährige Soldat Alek Skarlatos, der 23-jährige Student Anthony Sadler und der 62-jährige Brite Chris Norman hatten am Freitag im Thalys von Amsterdam nach Paris den schwer bewaffneten Angreifer Ayoub El-Khazzani überwältigt. Stone und ein Passagier wurden schwer verletzt. Der verletzte Passagier soll zu einem späteren Zeitpunkt in die Ehrenlegion aufgenommen werden, ebenso wie ein 28-jähriger Franzose, der sich als erster dem Angreifer entgegenstellte und der aber anonym bleiben will. Der Angreifer, ein 25-jähriger Marokkaner, war mit einer Kalaschnikow, einer Pistole und einem Teppichmesser in den Zug gestiegen. Die Ermittler vermuten, dass der Mann einen Anschlag verüben wollte. Er war den Geheimdiensten als Islamist bekannt. El Khazzani weist dies zurück. Er habe "einen Überfall verüben" wollen, sagte seine Anwältin. Die Waffen will er in einem versteckten Koffer in einem Brüsseler Park gefunden haben. El-Khazzani lebte von 2007 bis 2014 in Spanien. Dort fiel er den Behörden wegen Reden auf, in denen er den bewaffneten Kampf gegen Ungläubige propagierte. Er ging Gelegenheitsjobs nach.

© SZ vom 25.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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