Duell Obama-Clinton:Chronologie des Duells: Triumphe und Tiefschläge

Seit Monaten liefern sich Barack Obama und Hillary Clinton ein hartes Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Die wichtigsten Stationen des erbitterten Duells in Bildern.

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High Noon im Vorwahlkampf: Monatelang lieferten sich Barack Obama und Hillary Clinton einen harten Schlagabtausch um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Die wichtigsten Stationen - in Bildern.Zu Beginn des Vorwahlkampfs ist ...Foto: AFP

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... Hillary Clinton haushohe Favoritin. Die Senatorin von New York wirkt unschlagbar, sie gilt als sichere Kandidatin der Demokraten.Ende 2007, ein Jahr vor dem Wahltermin, schätzen Beobachter die Kampagne '08 als verhältnismäßig unspannend ein. Clinton gilt als so uneinholbar, dass manche das Rennen bereits für entschieden halten. Sie hat die am prallsten gefüllte Spendenkasse, gilt als Erfahrenste der demokratischen Präsidentschaftsbewerber und liegt in allen Umfragen vorn - sowohl im Vergleich mit den demokratischen Konkurrenten, als auch im Duell mit den Republikanern.Doch dann kommt Iowa.Senatorin Hillary Clinton hält eine Rede am Vortag der Iowa-Vorwahl. Foto: Reuters

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Barack Obama erringt hier seinen ersten Sieg im Kampf um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat. Es ist eine schwere Schlappe für Hillary Clinton, die nach wie vor in den landesweiten Umfragen vorne liegt. Obamas Botschaft des Wandels kommt bei den Demokraten an.Die erste Vorwahl hat traditionell enormes Gewicht. Nun setzt Hillary auf New Hampshire, wo ihr Mann Bill Clinton im Wahlkampf 1992 sein großes Comeback feierte.Barack Obama winkt nach seinem Triumph in Iowa gemeinsam mit seiner Frau Michelle und den Töchtern Malia (links) und Sasha seinen Anhängern zu. Foto: Reuters

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Und auch ihr gelingt das Comeback: Entgegen der Umfragen vor dem Urnengang siegt sie mit 39 Prozent der Stimmen in New Hampshire, Obama kommt auf 37 Prozent.Noch am Tag vor der Vorwahl hat die als eher kühl geltende Ex-First-Lady mit einem Gefühlsausbruch überrascht. "Es ist nicht leicht, es ist nicht leicht, ich könnte es nicht schaffen, wenn ich nicht leidenschaftlich überzeugt wäre, das Richtige zu tun", sagte die 60-Jährige sichtlich bewegt und war den Tränen nahe.Foto: Reuters

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Im Vorfeld des Super Tuesday mit 24 Vorwahlen wird der Ton zwischen den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern zusehends rauer. Bill Clinton, der für seine Frau Wahlkampf macht und zunächst als ihr größter Vorteil gilt, schießt übers Ziel hinaus. In South Carolina attackiert er Barack Obama mit rassistischem Unterton. Das wiederum kostet seine Frau eine Menge Vertrauen bei den schwarzen Wählern. Das Wahlkampfduo Billary ist daraufhin seltener zu sehen.Hillary Clinton mit Ehemann Bill bei einer Kundgebung in New York am Super Tuesday. Foto: Reuters

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Der Super Tuesday am 5. Februar lässt das Pendel zugunsten Obamas ausschlagen. Fast den gesamten Mittleren Westen kann er für sich gewinnen. Hillary Clinton kann zwar die Vorwahlen in den wichtigsten Staaten, darunter Kalifornien, New York und Massachusetts, für sich entscheiden, doch Obama gewinnt insgesamt mehr Staaten. Clinton führt zu diesem Zeitpunkt mit 812 zu 720 Delegierten, ihr Vorsprung ist jedoch vor allem auf die Superdelegates, wichtige und verdiente Parteigrößen mit Stimmrecht beim Nominierungskongress zurückzuführen.Bei den Republikanern ist die Sache vor: Senator John McCain kristallisiert sich als klarer Favorit heraus.Foto: AP

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In den bevölkerungsreichen Staaten Ohio und Texas feiert Clinton ihr Comeback. Im roten Hosenanzug tritt sie vor die Menge. Sie beweist, dass sie die Staaten gewinnen kann, denen bei den Präsidentschaftswahlen besonderes Gewicht zugemessen wird.Damit wird die Entscheidung, wer der demokratische Präsidentschaftskandidat sein soll, wieder vertagt. Aus der Siegeseuphorie heraus denkt sie öffentlich über eine gemeinsame Präsidentschaftskandidatur mit ihrem Rivalen nach, mit Obama als running mate.Doch der sieht sich nicht als Clintons Vizepräsident. Zunächst aber muss Obama einen neuen Rückschlag einstecken:Foto: AP

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Pastor Jeremiah Wright wird zur Hypothek für Obama: Im Internet aufgetauchte Videos zeigen umstrittene Predigten des Pastors, in denen er unter anderem sagt, die USA hätten die Angriffe des 11. September durch ihre Außenpolitik selbst über sich gebracht, er ruft "Gott verdamme die USA!" und bezeichnet Rassismus als Fundament Amerikas.Obama reagiert daraufhin ...Foto: dpa

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... mit einer viel beachteten Rede distanziert sich Obama von den Aussagen des Pastors und nutzt den Moment für einen Appell, das Thema Hautfarbe offen und ohne Hass zu diskutieren.Doch der Pastor lässt nicht locker: Einen Monat später wiederholt er die umstrittenen Äußerungen vom März - und fügt neue hinzu. Unter anderem wirft er der US-Regierung vor, HIV als "Mittel des Völkermordes gegen Farbige" erfunden zu haben. Daraufhin distanziert sich Obama erstmals mit scharfen Worten von Wright als Person.Foto: dpa

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Im Lager Clinton ist Anfang April die Anspannung zu merken: Nachdem sich Hillary nach Niederlagen in vier Vorwahlen von ihrer Wahlkampfmanagerin Patti Solis Doyle getrennt hatte, schasst sie nun ihren Chefstrategen Mark Penn.Der Wahlstratege hatte die Clintons seit 1996 begleitet und gilt als genialer Spin-Doktor. Doch gerade in letzter Zeit hat sein Ruf gelitten. Penn war großer Befürworter der Taktik, die kleinen Staaten zu vernachlässigen, um mehr Zeit für die großen Staaten zu haben. Er sah nicht voraus, dass Obamas Siegesserie in kleinen Staaten dessen Kampagne ein kaum zu stoppendes Momentum verleihen würde. Auch wehrte Penn sich hartnäckig dagegen, Hillary Clinton ein menschlicheres Image zu verpassen.Die anstehende Vorwahl in Pennsylvania macht auch ...Foto: dpa

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... Clintons Rivalen nervös: Obama patzt, er äußert sich abfällig über Arbeiter aus vom Strukturwandel betroffenen Regionen. Die würden sich "an Waffen klammern oder an die Religion oder an die Abneigung gegen Leute, die nicht so sind wie sie" - eine Steilvorlage für Hillary Clinton.Der Vorwahlkampf spitzt sich in den folgenden Wochen zu. Hillary Clinton, die in den Umfragen in Pennsylvania knapp vorne liegt, pflegt schon länger die Strategie des Kitchen Sink. Dabei wird alles, was im Küchenabfluss, also an politischen Altlasten, bei dem Rivalen zu finden ist, hervorgezerrt, verbunden mit dem Versuch, den Ruf des Gegners zu beschädigen. Doch auch Barack Obama teilt aus: "Senator Clinton hat viel von dem Stil verinnerlicht, der Washington zu so einem erbärmlichen Ort gemacht hat", sagt Obama.Foto: Reuters

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Clinton legt nach - und startet einen Aufsehen erregenden Werbespot. Zu sehen ist eine Montage von Aufnahmen historischer Ereignisse, darunter Bilder vom Fall der Berliner Mauer, vom japanischen Angriff auf Pearl Harbor, von Opfern des Hurrikans Katrina - und von Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden. Clinton will mit dem Spot die Führungsqualitäten Obamas in Krisensituationen in Frage stellen.Die Schärfe der Angriffe zeigt den Druck, der auf Clinton lastet: Angesichts des Delegiertenvorsprungs ihres Konkurrenten Obama werden Forderungen laut, sie solle sich aus dem Rennen zurückziehen.Da kommt ...screenshot: youtube

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... ihr der Sieg in Pennsylvania gelegen. "Yes, we will!" ruft sie der Menge zu als Antwort auf das "Yes, we can!" des Rivalen Obama. Zehn Prozentpunkte liegt sie vor ihrem Konkurrenten - ein Vorsprung, der für ein richtiges Comeback nicht ausreicht.Es beginnt die Zeit ...Hillary Clinton umarmt bei einer Wahlkampfveranstaltung ihre Tochter Chelsea. Foto: AFP

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... der nutzlosen Siege für Clinton. Sie führt knapp in Indiana. Dafür kommt Barack Obama mit einem klaren Sieg bei den Vorwahlen im US-Staat North Carolina der Nominierung als demokratischer Präsidentschaftskandidat einen großen Schritt näher.Trotz der Niederlage in North Carolina will Clinton nicht aufgeben. Dabei steckt sie ...Foto: AP

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... in ernsthaften Geldschwierigkeiten. Anfang Mai heißt es aus ihrem Lager, dass sie bereits zum zweiten Mal auf ihr Privatvermögen zurückgreift, 6,4 Millionen Dollar soll sie allein im Monat davor aus eigener Tasche bezahlt haben.Insgesamt wird das Duell zwischen Clinton und Obama zur teuersten Vorwahl-Saison aller Zeiten: Barack Obama hat bis Anfang Juni mehr als 226 Millionen Dollar (145 Millionen Euro) für den parteiinternen Wahlkampf ausgegeben, Clinton investierte über 192 Millionen Dollar (124 Millionen Euro). Der Republikaner John McCain hingegen steckte nur vergleichsweiese bescheidene 78 Millionen Dollar in den Wahlkampf.Und es kommt noch härter für Clinton:Foto: AP

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Nach dem hauchdünnen Sieg in Indiana wenden sich die Superdelegierten von ihr ab. Sogar jene, die sich bereits auf Clintons Seite geschlagen haben, wechseln zu ihrem Konkurrenten Obama. Darunter George McGovern, der frühere demokratische Präsidentschaftsbewerber, den Hillary Clinton damals im Wahlkampf unterstützt hatte.Zwischendurch ...Foto: AFP

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... erringt Clinton wieder einen dieser nutzlosen Siege - dieses Mal in West Virginia. Und wieder steht sie im auffällig roten Hosenanzug vor jubelnden Anhängern. Und wieder verkündet sie: "Ich bin entschlossener denn je, diesen Wahlkampf weiter auszufechten."Doch dann erreicht Clinton eine neue Hiobsbotschaft:Foto: Reuters

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John Edwards stellt sich hinter Obama. Kaum einer der Superdelegierten ist im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur so begehrt wie der ehemalige Präsidentschaftsbewerber. Lange hatte er seine neutrale Position betont. Die prominente Beihilfe Edwards für Obama lässt Clinton um ihre Stammwähler zittern: Obama arbeitet nun hartnäckig daran, Clintons treue Anhänger vor allem unter weißen Arbeitern auf seine Seite zu ziehen.Mittlerweile liegt Obama bei der Zahl der Delegierten nahezu uneinholbar vorn. Kommentatoren schreiben, die Ex-First-Lady sei ausgezählt. Doch Clinton gibt nicht auf:Foto: AP

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Sie findet wieder einen Grund zum Feiern. Sie siegt in der Vorwahl von Kentucky, Obama aber gewinnt in Oregon und kann sich auch in Kentucky zusätzliche Delegiertenstimmen sichern. Seine Nominierung sieht er daraufhin "in Reichweite".Der Ton zwischen den beiden wird zusehends milder, beide verzichten in ihren Siegesreden darauf, den Rivalen anzugreifen. Obama findet sogar lobende Worte für Hillary Clinton. Die frühere First Lady habe "niemals aufgegeben, für das amerikanische Volk zu kämpfen", sagt Obama. Man gibt sich versöhnlich, versucht, den inneren Graben in der Partei zu schließen.Trotzdem kündigt Clinton erneut an, das Rennen "bis zur letzten Stimme" fortzusetzen. Und begeht einen verbalen Fehltritt:Foto: AP

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Ihre hartnäckige Kandidatur begründet sie mit einem heiklen historischen Vergleich: Sie verweist auf den Wahlkampf von Robert Kennedy. Dieser sei als Favorit im Juni 1968 ermordet worden. Danach wurden die Karten neu gemischt. Deshalb verstehe sie Forderungen nicht, sie solle das Rennen jetzt aufgeben.Nach Protesten aus Barack Obamas Wahlkampfteam entschuldigt sie sich. Obama selbst soll getobt haben. Spätestens jedoch nach den letzten Vorwahlen in...Foto: AP

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...South Dakota (Sieg für Clinton) und Montana (Sieg für Obama) am 3. Juni dürfte der Groll über die Konkurrentin verflogen sein, denn seitdem steht fest: Clinton ist chancenlos. Barack Obama wird als Kandidat der Demokraten in den Präsidentschaftswahlkampf ziehen. Dementsprechend ließ er sich von seinen Anhängern feiern. Für seine...Foto: AP

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...Konkurrentin hatte er freundliche Worte übrig: Er gratulierte Clinton zu der "Art und Weise, wie sie diese Wahlkampagne geführt hat". Sie sei eine "politische Führerin, die Millionen von Amerikaner inspiriert". Denn...Foto: AFP

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...Obama weiß: Ob er Präsident der USA wird, ob er im November die Wahlen gegen den Republikaner John McCain gewinnt, hängt nicht zuletzt von einer Frau ab - Hillary Clinton. Obama ist auf die Unterstützung seiner Konkurrentin angewiesen. Deshalb dürfte es nicht lange dauern, bis aus den Rivalen ein Team wird, das gemeinsam für ein Ziel kämpft: "Change".Foto: AFP

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