Bundespräsident Joachim Gauck hat ein deutliches europäisches Signal gegen das von US-Präsident Donald Trump verfügte Einreiseverbot für Bürger aus muslimisch geprägten Ländern verlangt. "Dazu sollten wir uns sehr klar äußern", sagte Gauck in einem am Samstag veröffentlichten Interview fünf europäischer Zeitungen. Mit dem Einreiseverbot werde Menschen muslimischen Glaubens und bestimmter Herkunft pauschal unterstellt, sie seien gefährlich. "Das ist mit unseren Vorstellungen von Menschenwürde, Gleichheit und Religionsfreiheit nicht vereinbar." Enttäuschend sei, dass die Amerikaner diese Vorstellungen infrage stellten, obwohl sie diese eigentlich mit den Europäern teilten. Sie seien es ja gewesen, "die diese Werte in den dunkelsten Zeiten Europas hochgehalten und sie auf unseren Kontinent zurückgebracht haben". Gauck formulierte ein klares deutsches Bekenntnis zu Europa und zu einer selbstkritischen Weiterentwicklung der EU. Gegen das US-Einreiseverbot demonstrierten am Samstag in Berlin () auch rund 1200 Menschen nahe der Botschaft der USA beim Brandenburger Tor.
Deutschland:Gauck findet klare Worte
Der Bundespräsident spricht sich gegen das Einreiseverbot der USA aus und mahnt die Europäer, ihre Werte zu verteidigen.
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