Acht Jahre nach ihrer umstrittenen Abschiebung in die Türkei ist die Kurdin Gazale Salame mit ihren beiden jüngsten Kindern nach Deutschland zurückgekehrt. Am Flughafen Hannover warteten schon der Ehemann und die beiden Töchter. Sie hatten die Familienmitglieder während der erzwungenen Trennung nicht gesehen. Unter Tränen schlossen sich alle in die Arme. "Es ist alles schön, ich will nur Frieden", sagte Salame.
Die schwangere Kurdin war 2005 mit ihrer einjährigen Tochter vom niedersächsischen Hildesheim in die Türkei abgeschoben worden, während der Vater die beiden älteren Töchter zur Schule brachte. Die Begründung war, dass Salames Eltern bei der Einreise in Deutschland 17 Jahre zuvor falsche Angaben über ihre Herkunft gemacht hatten. Die Familien der Eheleute waren in den achtziger Jahren vor dem Bürgerkrieg im Libanon geflohen. Salame lebte zuletzt mit ihrer heute neunjährigen Tochter und dem sieben Jahre alten Sohn in einem Armenviertel im westtürkischen Izmir.
Die Abschiebung der Frau und die Trennung der Familie hatten bundesweit für Empörung gesorgt. Das Schicksal Salames galt lange als Beispiel einer inhumanen Flüchtlingspolitik. Nach langen Verhandlungen hatte der Landtag im Dezember der Rückkehr zugestimmt.