China:Gegen das erzwungene Vergessen

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Ein Meer aus Kerzenflammen erhellte den Hongkonger Viktoria-Park in der Nacht zum 4. Juni. Doch die demokratische, chinakritische Bewegung ist gespalten - viele Junge halten das "ritualisierte Gedenken" für zwecklos. (Foto: Jerome Favre/EPA)

In Hongkong gedenken Zehntausende des Tiananmen-Massakers von 1989. Viele Studenten beklagen sich.

Von Kai Strittmatter, Hongkong

Das Massaker vom Platz des Himmlischen Friedens in Peking in der Nacht zum 4. Juni 1989 ist eines der Beispiele dafür, wie erfolgreich die Propaganda autoritärer Regime sein kann. Viele junge Chinesen haben noch nie davon gehört, andere glauben der Darstellung der Regierung, die Niederschlagung des "konterrevolutionären Aufruhrs" sei eine notwendige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung Chinas gewesen. Einige wenige Aktivisten, die am Sonntag versuchten, an die blutige Nacht vor 28 Jahren zu erinnern, wurden festgenommen. Und die Zensoren arbeiteten auf Hochtouren: Der Mikroblogging-Dienst Weibo verkündete am Samstag um 11.09 Uhr plötzlich eine "Systemaktualisierung" und ließ seine Nutzer bis zum Montag weder ihr Profilbild ändern noch Bilder und Videos hochladen.

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