Chemiewaffen-Bericht:UN bestätigen Giftgas-Einsatz in Syrien

An sieben Orten haben sie gesucht, an einem haben sie Beweise gefunden, an fünf "glaubhafte Hinweise": Die Experten der Vereinten Nationen bestätigen, dass im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt wurden. Von wem? Darüber verliert der Abschlussbericht kein Wort.

Im syrischen Bürgerkrieg ist Untersuchungen der Vereinten Nationen zufolge mindestens fünfmal Giftgas eingesetzt worden. Das geht aus dem Abschlussbericht der UN-Experten hervor, den die Gutachter am Donnerstag UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vorgelegt haben.

Demnach gebe es an fünf untersuchten Orten "Belege" oder "glaubhafte Informationen" zum Einsatz von Chemiewaffen. Genannt werden die Orte Ghuta nahe Damaskus, Chan al-Assal nahe Aleppo, Dschobar, Sarakeb und Aschrafieh Sahnaja. Keine ausreichenden Indizien seien dagegen in Bahharijeh und in Scheich Maksud, einem Vorort von Aleppo, gefunden worden. Von welcher Seite die weltweit geächteten Waffen genutzt wurde, ging aus dem Bericht nicht hervor. Regime und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, der Einsatz von Chemiewaffen sei ein "schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht". Die Welt müsse "wachsam" sein und dafür sorgen, dass diese "schrecklichen Waffen" zerstört würden, "nicht nur in Syrien, sondern überall auf der Welt". Die UN-Experten waren im September nach Syrien gereist, um Berichten über Chemiewaffeneinsätze in dem Bürgerkriegsland nachzugehen.

Am Freitag will Ban die Vollversammlung und am Montag den Sicherheitsrat über die Inhalte des Berichts informieren. In einem ersten im September überreichten Bericht hatte das Expertenteam "klare und überzeugende" Beweise für einen Angriff mit dem Giftgas Sarin am 21. August in der Nähe von Damaskus gefunden.

© süddeutsche.de/dpa/afp/uga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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