CDU in Nordrhein-Westfalen:NRW-Generalsekretär Wüst tritt zurück

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Hendrik Wüst, unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers Generalsekretär der CDU in Nordrhein-Westfalen, ist zurückgetreten. Wüst übernahm die Verantwortung für die "Sponsoring-Affäre" in der NRW-CDU.

Der Generalsekretär der nordrhein-westfälischen CDU, Hendrik Wüst, ist zurückgetreten. Die Entscheidung sei nach einem Gespräch mit dem CDU-Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers gefallen, teilte ein Parteisprecher am Montag mit. Wüst übernahm die Verantwortung für die "Sponsoring-Affäre" in der NRW-CDU.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Landes-CDU in Briefen an die Sponsoren angeboten hatte, gegen Geld exklusive Gesprächstermine mit dem Regierungschef oder seinen Ministern auf dem Landesparteitag im Mai zu vermitteln. Nach Angaben des Sprechers will Wüst weiterhin in der Landtagsfraktion politisch aktiv sein.

Wüst war für Rüttgers der Mann fürs Grobe. Elf Wochen vor der Landtagswahl ist der Jungpolitiker aber zur Belastung für den Ministerpräsidenten geworden. Kleinlaut musste sich der Generalsekretär öffentlich dafür entschuldigen, dass sein Chef in den Geruch der Käuflichkeit geraten ist.

Wüst sorgt nicht zum ersten Mal für Negativ-Schlagzeilen. Im vergangenen Sommer musste er auf Geheiß von Rüttgers die Video-Beobachtung öffentlicher Auftritte von Kraft stoppen. In Erklärungsnöte geriet Wüst im Dezember 2009, weil er monatelang von der CDU und vom Landtag in Düsseldorf gleichzeitig Zuschüsse für seine private Krankenversicherung kassiert hatte. Nachdem Medienrecherchen den Fall ans Licht gebracht hatten, zahlte er rund 6000 Euro zurück.

Die Sprossen auf der politischen Karriereleiter hat Wüst im Schnellgang erklommen. Der Jurist war Vorsitzender der Jungen Union in Nordrhein-Westfalen, schaffte 2005 auf Anhieb den Sprung in den Landtag und wurde nur ein knappes Jahr später von Rüttgers zum Generalsekretär des größten CDU-Landesverbandes berufen. Wüst habe gezeigt, "dass er beherzt Politik anpacken und durchsetzen kann", lobte Rüttgers damals seine Entdeckung.

Innerparteilich feilte der ledige Hobbyjäger und Freund von Krimis und gutem Essen an seinem konservativen Profil. Zusammen mit dem heutigen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus und Ex-CSU-Generalsekretär Markus Söder gehörte er 2007 zu den Autoren des Positionspapiers "Moderner bürgerlicher Konservatismus".

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