Die bewaffnete syrische Opposition hat ihre einstige Hochburg Homs offenbar endgültig an die Regierungstruppen verloren. Wie oppositionsnahe Aktivisten mitteilten, einigten sich die Kriegsparteien auf eine Waffenruhe, im Zuge derer sich die Rebellen aus der westlichen Metropole zurückziehen sollen. Wenn der Rückzug erfolgt, wäre das vier Wochen vor den Präsidentschaftswahlen ein entscheidender Sieg für Staatschef Baschar al-Assad. In der Altstadt von Homs und in umliegenden Bezirken, in denen in der Vergangenheit heftig gekämpft wurde, sei eine Waffenruhe in Kraft getreten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zuvor hatten sich beide Seiten demnach auf ein Abkommen geeinigt, das außer der Feuerpause auch den Rückzug der Aufständischen vorsieht. Betroffen sind demnach über tausend Rebellen, die sich "in Richtung Norden der Provinz Homs" zurückziehen sollten.
Nach dem Abzug solle die Regierungsarmee "die Kontrolle über die Gebiete wieder übernehmen", erklärte die Beobachtungsstelle. Sie bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk vor Ort, ihre Angaben sind deshalb von unabhängiger Seite kaum überprüfbar. Ein Aktivist in Homs bestätigte aber der Nachrichtenagentur AFP das Abkommen, das einen "sicheren Rückzug" der Rebellen vorsehe. Diese dürften ihre Waffen behalten, sagte Thaer al-Chalidijeh. Noch habe der Rückzug aber nicht begonnen. Die Waffenruhe selbst soll demnach zwei Tage andauern, die Beobachtungsstelle sprach von einem Tag.
Die Großstadt Homs galt während des seit drei Jahren anhaltenden Bürgerkriegs lange als Hochburg der Rebellen. In heftigen Gefechten brachten die Regierungstruppen die Stadt jedoch in den vergangenen Monaten weitgehend wieder unter ihre Kontrolle. Die Menschen in dem von Revolutionären und islamistischen Brigaden kontrollierten Viertel hatten zuletzt kaum noch Nahrungsmittel erhalten können.