Bildung:"Kompletter Notstand"

Gewerkschafter und Lehrerverbände warnen vor einem Investitionsstau an Schulen. Besonders niedrig fallen die Ausgaben dort aus, wo es den größten Bedarf gibt.

Von Susanne Klein, München

Der wachsende Investitionsstau an deutschen Schulen hat Gewerkschafter und Lehrerverbände zu einem Warnruf veranlasst. Vor einem "kompletten Notstand im Bildungsbereich" warnte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, am Mittwoch angesichts des Mangels an funktionstüchtigen Schulen. "Massive Investitionen" in den Neubau und die Sanierung von Schulen forderte auch Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Beide äußerten sich mit Blick auf den jüngsten Bericht der Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Finanzlage von Städten, Gemeinden und Landkreisen. Demnach ist der Investitionsrückstand im Schulbereich von 32,8 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 47,7 Milliarden Euro im Jahr 2017 gewachsen - ein Anstieg um 50 Prozent. Der Rückstand ist größer als bei Straßen, Energieversorgung und anderen Investitionsbereichen. Besonders niedrig fallen die Investitionen in den Regionen aus, in denen es aufgrund vieler Kinder den größten Bedarf gibt. Der VBE forderte Bund, Länder und Städte zu einer "gemeinsamen Kraftanstrengung" für den Schulbau auf.

© SZ vom 12.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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