Außenministerin Clinton in Asien:Nordkorea droht

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Vor dem Besuch der amerikanischen Außenministerin Clinton in Seoul setzt Nordkorea seine Drohgebärden fort - und unterstellt den USA, einen Atomangriff zu planen.

Kurz vor dem Besuch von US-Außenministerin Hillary Clinton in Südkorea hat der Norden schwere Vorwürfe gegen die USA erhoben. Die Regierung in Washington plane einen atomaren Angriff auf Nordkorea, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA aus einem Kommentar der KP-Zeitung. "Die USA sprechen über das, was sie 'Dialog' und 'Frieden' auf der koreanischen Halbinsel nennen, in Wahrheit versuchen sie aber, die militärische Konfrontation zu eskalieren."

In Seoul protestieren Südkoreaner gegen die Politik der nordkoreanischen Regierung. (Foto: Foto: Reuters)

Kurz vor dem Besuch von US-Außenministerin Hillary Clinton in Südkorea haben die Streitkräfte des kommunistischen Nordkorea ihre kriegerischen Drohgebärden gegen das Nachbarland verstärkt. Die Volksarmee sei zu einer "uneingeschränkten Konfrontation" bereit, warnte ein Armeesprecher laut der staatlich kontrollierten Nachrichtenagentur KCNA. Dies sollte die Regierung in Seoul solle niemals vergessen.

Der Sprecher beschimpfte die südkoreanische Regierung um Präsident Lee Myung Bak erneut als Gruppe von "Verrätern" und unterstellte ihr, sie wolle die "Konfrontation gegen die Volksrepublik" eskalieren lassen.

Bereits im Januar hatte die Volksarmee vor einer offenen militärischen Auseinandersetzung gewarnt. Südkorea befürchtet, dass die Spannungen zu einem beschränkten militärischen Konflikt, etwa an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer, führen könnten.

Manöver für März geplant

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich seit dem Antritt des konservativen Lee vor einem Jahr deutlich verschlechter, der eine härtere Haltung gegenüber Pjöngjang vertritt.

Wiederholte Dialogangebote Südkoreas hat Nordkorea ausgeschlagen. Zudem planen US-amerikanische und südkoreanische Soldaten im März ein gemeinsames Manöver.

Experten gehen davon aus, dass Nordkorea in den kommenden Wochen erneut seine Langstreckenrakete Taepodong-2 testet. Die Rakete könnte den US-Bundesstaat Alaska erreichen. Clinton sagte, ein solcher Test wäre wenig hilfreich. Bei einem Besuch in Japan hatte Clinton am Dienstag die Führung in Pjöngjang davor gewarnt, dass ein möglicher Raketentest in Nordkorea "nicht sehr hilfreich" für die Entwicklung der Beziehungen zu den USA sein werde. Nach südkoreanischen Angaben bereitet Nordkorea den Start einer Langstreckenrakete vor.

Clinton wurde nach ihrem Besuch in Indonesien für Donnerstagabend in Südkorea erwartet. Im Mittelpunkt ihrer politischen Gespräche in Seoul am Freitag stehen die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sowie die Programme Nordkoreas zur Atomwaffen- und Raketenentwicklung.

© dpa/AFP/Reuters/mati/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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