Anschläge gegen Schiiten:Mehr als 60 Tote durch Autobomben im Irak

Eine Serie von Autobomben tötete am Montagmorgen mehr als 35 Menschen in schiitischen Teilen des Iraks, wie hier in Basra im Südirak. (Foto: AP)

Eine neue Serie von Anschlägen erschüttert den Irak: Am Montagmorgen starben Dutzende Menschen durch Autobomben in verschiedenen Teilen des Landes. Seit Beginn des Fastenmonats Ramadan hat sich die Gewalt verschärft.

Bei einer landesweiten Anschlagserie im Irak sind am Montag nach Informationen von Reuters mindestens 60 Menschen getötet worden. Unter Berufung auf Polizei und Krankenhäuser in Bagdad meldet die Nachrichtenagentur dpa 62 Tote. Mehrere Autobomben explodierten in hauptsächlich von Schiiten bewohnten Gebieten der Hauptstadt Bagdad und im Südirak. Während die Deutsche Presseagentur von 14 Bomben spricht, beläuft sich die Anzahl Reuters zufolge auf 17. Mindestens 200 Menschen wurden verletzt.

Die Anschläge waren offenbar koordiniert und richteten sich meist gegen frequentierte Marktplätze in Bagdad. Bomben explodierten auch im schiitischen Süden des Landes in den Städten Kut und Basra.

In den vergangenen Wochen hat sich mit dem Beginn des Fastenmonats Ramadan die Gewalt im Irak wieder verschärft. Allein im Juli dieses Jahres wurden bereits mehr als 670 Menschen getötet. Insgesamt starben seit Jahresbeginn mehr als 3000 Menschen bei Anschlägen.

Die eskalierende Gewalt zwischen Kurden, Sunniten und der schiitischen Bevölkerungsmehrheit droht das Land in einen Großkonflikt zu stürzen. Auch der Bürgerkrieg im benachbarten Syrien, wo die verfeindeten Lager zum Teil durch Schiiten und Sunniten aus dem Irak unterstützt werden, trägt weiter zur Destabilisierung des Landes bei.

© Süddeutsche.de/dpa/rtr/afp/ebri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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