Altbundespräsident Horst Köhler ist zum UN-Sonderbeauftragten für den Westsahara-Konflikt ernannt worden. Köhler bringe mehr als 35 Jahre Erfahrung in Regierungsfragen und der Arbeit in internationalen Organisationen mit, teilte UN-Generalsekretär António Guterres mit.
Köhler war vor seiner Zeit als Bundespräsident (2004-2010) unter anderem Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und gilt als Afrika-Kenner.
Der bisherige Westsahara-Beauftragte, der US-Diplomat Christopher Ross, hatte im Frühjahr nach acht Jahren im Amt seinen Rücktritt eingereicht. Guterres dankte Ross für seine "unermüdlichen Anstrengungen" beim Versuch, Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien in der Westsahara möglich zu machen.
Die Westsahara liegt zwischen Marokko und Mauretanien am Atlantik. Marokko erhebt Anspruch auf das Gebiet und kontrolliert es größtenteils, was jedoch international nicht anerkannt wird. Die Befreiungsbewegung Polisario will die Unabhängigkeit für die Westsahara. Polisario und die Regierung Marokkos haben bereits ihre Zustimmung zu Köhler als neuem Sonderbeauftragten gegeben.