Aktuelles Lexikon:K-Pop

Popmusik spielt eine wichtige Rolle in Südkorea - und dient dem Land als kulturpolitischer Machtfaktor, auch gegenüber dem Norden.

Von Bastian Brinkmann

Wer durch die südkoreanische Hauptstadt Seoul läuft, wird schnell K-Pop hören. Irgendein Klamottenladen, ein Friseur oder eine Bar spielt ein Lied von BTS, Girls' Generation oder Red Velvet. Musik aus Südkorea, K-Pop, ist nicht nur im Heimatland sehr populär, sondern auch in vielen anderen Ländern Asiens und in Nordamerika. In Deutschland erreichte der Künstler Psy mit dem Lied "Gangnam Style" im Jahr 2012 Platz eins der Charts, und alle tanzten diesen komischen Pferdetanz. K-Pop ist ein wichtiges Element der südkoreanischen Soft Power - des kulturpolitischen Machtfaktors eines Landes. Deswegen wundert es nicht, dass K-Pop derzeit auch in den Gesprächen zwischen Pjöngjang und Seoul zum Einsatz kommt. Am Wochenende traten südkoreanische Künstler in Nordkorea auf, unter anderem die Band Red Velvet. Die nordkoreanische Parteizeitung Rodong Sinmun feierte das Konzert mit acht Fotos auf der Titelseite. Auch Diktator Kim Jong-un hörte zu und ließ sich mit den südkoreanischen Stars fotografieren. Junge Musikerinnen umringten Kim und seine Ehefrau. Auch südkoreanische TV-Serien sind jenseits der Grenze sehr beliebt. Auf USB-Sticks werden sie nach Nordkorea geschmuggelt. Durch sie erfahren manche Nordkoreaner, dass es ein freieres Leben gibt, als sie es kennen.

© SZ vom 03.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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