Afrika:Terror frisst sich vorwärts

Westafrika ist nach den Anschlägen in Gefahr.

Von Isabel Pfaff

Zum ersten Mal haben islamistische Terroristen einen Anschlag in der Elfenbeinküste verübt - die nächste Terrorfront ist damit eröffnet. Die meisten der 18 Opfer kommen aus dem Ausland, auch eine Deutsche ist unter den Toten. Die Täter haben ein beliebtes Ausflugsziel attackiert, eine Stadt voller Touristen am Atlantik; mittlerweile kann man sagen: ein vertrautes Muster. Auch in Tunesien, Mali und Burkina Faso traf es Strände und luxuriöse Hotels. Und wie in Bamako und Ouagadougou hat sich auch diesmal der Al-Qaida-Ableger im Maghreb zu dem Überfall bekannt.

Der Terror frisst sich immer tiefer durch Westafrika. Bislang operierten die Islamisten in der Region vor allem in den vernachlässigten Landesecken von Nigeria und Mali. Doch nun rücken sie auf die Metropolen vor, sie überqueren Grenzen und fallen in Länder ein, die einmal als halbwegs sicher galten.

Nicht überall werden sich die Extremisten so einfach einnisten können wie im unregierbaren Norden von Mali oder im nigerianischen Boko-Haram-Gebiet. Doch dass sie stark genug sind, um eine Attacke wie die in der Elfenbeinküste, einem bisher verschonten Gebiet, zu verüben, zeigt, dass Westafrika in Gefahr ist. Von ihren Stützpunkten im Maghreb, in Mali und Nigeria sickern islamistische Kämpfer und Waffen in die gesamte Region ein. Wenn es schlecht läuft, droht hier das nächste islamistische Rückzugsgebiet.

© SZ vom 15.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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