AfD:Urban neuer Landeschef

Als Nachfolger von Frauke Petry hat die Partei Jörg Urban zum neuen Vorsitzenden der AfD in Sachsen gewählt. Er hält ein Bündnis mit Pegida für denkbar.

Von Ulrike Nimz, Hoyerswerda

Jörg Urban ist neuer Vorsitzender der AfD in Sachsen. Ein Mitgliederparteitag in Hoyerswerda bestimmte den Vorsitzenden der Landtagsfraktion am Sonntag zum Nachfolger Frauke Petrys, die im September aus der Partei ausgetreten war. 338 Mitglieder stimmten für den 53-Jährigen aus Meißen, 32 dagegen, fünf enthielten sich. Die angekündigte Kampfabstimmung blieb aus, nachdem der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Siegbert Droese, und der frühere sächsische DSU-Chef, Norbert Koch, ihre Bewerbungen zurückgezogen hatten. Urban betonte, kein Vertreter des rechten Randes zu sein, hält jedoch ein Bündnis mit der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung für denkbar. Zuvor hatte der Parteitag die Mitglieder des Landesschiedsgerichts neu bestimmt. Erneut wurde der umstrittene Dresdner Richter Jens Maier gewählt. In seiner Bewerbungsrede übte der Bundestagsabgeordnete scharfe Kritik an der ehemaligen Parteiführung um Petry. Sie habe "missliebige" Mitglieder ausgegrenzt. Die neue Parteiführung forderte er auf, enger mit den Verbänden in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg zusammenzuarbeiten, um den "Zug mal nach vorn" zu bringen. Am Samstag war der AfD-Landesverband Thüringen in Arnstadt ebenfalls zu einem Parteitag zusammengekommen. Auch der Landesvorsitzende Björn Höcke warb für einen Schulterschluss mit Pegida und kündigte an, zur Kommunalwahl im April in allen Landkreisen und Kommunen Thüringens mit eigenen Kandidaten antreten zu wollen. Für die Landtagswahl im kommenden Jahr sei es das erklärte Ziel, stärkste Kraft zu werden.

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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