AfD:Unter Barbaren

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Die Partei demonstriert gegen Merkel, Gauck und Lügenpresse und zieht einen Vergleich zum Römischen Reich.

Von Jens Schneider, Berlin

Als Frauke Petry ans Mikrofon geht, gellen die Pfiffe auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof noch lauter. Die Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) soll den Höhepunkt für die Anhänger ihrer Partei setzen. Etwa 5000 stehen am Samstagnachmittag, umringt von einem Kordon von Polizisten, zwischen dem Bahnhof und dem Kanzleramt. Links vor der Bühne pfeifen, hinter der Kette von Polizisten, mehrere Hundert Gegendemonstranten; einige halten zum Protest kleine, handgeschriebene Zettel hoch. "Alternative für Debile" hat eine junge Frau auf ihren geschrieben. Über die Polizeikette brüllen AfD-Anhänger zurück. "Sucht euch Arbeit!" lautet einer ihrer Slogans. In diese Kakofonie der Feindseligkeit hinein spricht Petry. Ihre Stimme wird von den Lautsprechern extrem laut auf den Platz übertragen, und doch ist es schwer, ihr zu folgen. Petry hält eine Rede der Nebensätze und Andeutungen, dazwischen formuliert sie Angriffe, vor allem auf die Bundeskanzlerin. Ihr wirft sie eine Flüchtlingspolitik der "staatlich verordneten Anarchie" vor, eine "Politik gegen das eigene Volk".

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