AfD:Gespräche über Spitzenteam gescheitert

Die AfD-Führung kann sich nicht auf ein Spitzenduo für die Bundestagswahl einigen. Nun soll der Parteitag entscheiden.

Von Jens Schneider, Berlin

Die Führung der AfD hat sich nicht auf ein gemeinsames Spitzenteam für die Bundestagswahl verständigen können. Gespräche zwischen der Parteichefin Frauke Petry und ihrem innerparteilichen Antipoden und Stellvertreter Alexander Gauland über die Bildung eines Teams sind gescheitert. Gauland sagte dazu, dass die "Gespräche keine zureichende Basis ergaben". Die Mitglieder der AfD hatten in einer Online-Befragung mehrheitlich entschieden, dass die Partei mit einem Team in den Wahlkampf gehen soll und nicht mit einem einzelnen Spitzenkandidaten. Mit diesem Votum wurden den Machtansprüchen der Parteivorsitzenden Petry Grenzen gesetzt. Sie selbst hatte allerdings nie gesagt, ob sie alleinige Spitzenkandidatin der AfD sein wolle.

Petry und Gauland hatten vor zwei Jahren gemeinsam die Entmachtung des AfD-Mitgründers Bernd Lucke betrieben. Seither stehen sie zunehmend in Konfrontation zueinander. Teile der Parteibasis erwarteten, dass die beiden mit weiteren Vorstandskollegen ein Team bilden, um die zerstrittene Partei zu vereinen. Über das Team sollte die Mitgliedschaft abstimmen und Ende April endgültig ein Wahlparteitag in Köln entscheiden. Nun fällt diese Online-Abstimmung aus, weil sich keine Bewerber-Teams gefunden haben. Bis zum Ablauf der Anmeldungsfrist seien keine "beschlussgemäßen Bewerbungen" eingegangen, teilte ein AfD-Sprecher mit. Gefragt waren Teams mit mindestens zwei Mitgliedern als Wahlkampfspitze. Nun soll der Parteitag über die Zusammensetzung des Teams befinden.

© SZ vom 21.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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