Nordkorea:Kim Jong Un will größere Raketen

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Das wegen seiner Atomversuche mit Sanktionen belegte Nordkorea will sein Raketenprogramm deutlich ausbauen. Machthaber Kim Jong Un hat laut staatlicher Nachrichtenagentur bei einem Festessen Wissenschaftler und Techniker angewiesen, größere Raketen zu entwickeln.

Ziel ist der Bau und Start von Trägerraketen "mit größerer Kapazität", die "eine Vielzahl arbeitender Satelliten, darunter Kommunikationssatelliten" ins All bringen sollen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KNCA am Samstag.

Trotz internationaler Proteste hatte Nordkorea Mitte Dezember eine Trägerrakete für Satelliten namens Unha-3 gestartet. Der Westen vermutet hinter dem Start einen unzulässigen Test für das nordkoreanische Atomprogramm. Kim bezeichnete die Rakete laut KNCA bei dem Essen am Freitag als "große Erklärung", die das Recht Nordkoreas unterstreiche, "den Weltraum für friedliche Zwecke zu nutzen". Pjöngjang unterliegt wegen zwei Atomtests in den Jahren 2006 und 2009, denen jeweils Tests mit Langstreckenraketen vorangingen, bereits internationalen Sanktionen.

Festnahme eines US-Bürgers

Unterdessen hat Nordkorea die Festnahme eines US-Bürgers bestätigt. Der Amerikaner Pae Jun Ho habe sich eines "Verbrechens gegen die Volksrepublik" schuldig gemacht und gestanden, berichteten die Staatsmedien des kommunistischen Landes am Freitag, ohne Einzelheiten zu nennen. Gegen Pae, der das Land am 3. November als Tourist betreten habe, seien Schritte nach dem nordkoreanischen Strafrecht eingeleitet worden.

Südkoreanische Medien berichteten, der Mann sei ein Reiseleiter koreanischer Herkunft und mit einer Gruppe von Touristen nach Nordkorea eingereist. Pae Jun Ho ist vermutlich der koreanische Name von Kenneth Bae, über dessen Festnahme im November in Nordkorea zuvor die Zeitung Kookmin Ilbo berichtet hatte. Der 44-jährige Reiseleiter sei mit fünf Touristen über die Hafenstadt Rajin im Nordosten eingereist. Die Behörden hätten Bae festgenommen, nachdem bei der Gruppe eine Computer-Festplatte gefunden worden sei. Laut US-Nachrichtensender CNN hat Bae Verbindungen zu einer protestantischen Bewegung.

In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Festnahmen von US-Bürgern in dem weithin abgeschotteten Nordkorea. Sie wurden nach Vermittlungen durch hochrangige US-Gesandte wieder freigelassen. Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea den US-Bürger Eddie Jun nach sechs Monaten Haft freigelassen. Südkoreanische Medien hatten damals berichtet, die Behörden hätten ihm Missionierung vorgeworfen.

© AFP/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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