Mögliche Nato-Operation an Grenze zu Syrien:Türkei beantragt offiziell "Patriot"-Stationierung

Der Antrag aus Ankara ist da: Die Türkei hat die Nato formell um "Patriot"-Abwehrraketen für das Grenzgebiet zu Syrien gebeten. Außenminister Westerwelle erklärte, Deutschland sei zur Entsendung der Raketen bereit.

Abschussvorrichtung für eine "Patriot"-Rakete: Die Türkei hat ihre Nato-Partner um Abwehrraketen für das türkisch-syrische Grenzgebiet gebeten. (Foto: dpa)

Die Türkei hat bei der Nato um die Entsendung von Luftabwehrraketen vom Typ "Patriot" gebeten. Dies teilte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Mittwoch in Brüssel mit.

Die Abwehrraketen sollen im türkischen Grenzgebiet zu Syrien stationiert werden und syrischen Raketenbeschuss verhindern. Rasmussen erklärte, das Militärbündnis werde unverzüglich über den Antrag beraten.

Deutschland ist zur Entsendung von Patriot-Raketen in die Türkei bereit. "Ich habe den deutschen Botschafter angewiesen, einen solchen Antrag - natürlich, wenn die Bedingungen erfüllt sind und unter den üblichen Vorbehalten - auch positiv anzunehmen", sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Dass sich der Bundestag mit dem Antrag befasst, halte er für erforderlich.

Eine Ablehnung wäre ein schwerer Fehler, der unabsehbare Konsequenzen für das Militärbündnis hätte.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hatte an diesem Mittwoch erklärt, er wolle das Parlament über den Einsatz abstimmen lassen. Bereits am Montag sagte er, die deutsche Regierung werde eine Anfrage aus Ankara "solidarisch prüfen". Er halte Bündnissolidarität mit der Türkei für selbstverständlich.

Nach Angaben de Maizières sollen die "Patriot"-Raketen lediglich dem Schutz des türkischen Gebiets dienen - und nicht zur Einrichtung einer Flugverbotszone über Syrien. Neben den USA und den Niederlanden verfügt in der Nato nur die Bundeswehr über die modernste Version des Raketenabwehrsystems.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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