Bürgerkrieg in Syrien:Arabische Liga und Golfstaaten erkennen Syriens Oppositionsblock an

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Syriens Herrscher Assad gerät politisch weiter unter Druck: Die Arabische Liga und die Golfstaaten erkennen den neuen Oppositionsblock als rechtmäßigen Vertreter Syriens an. Beide Organisationen sehen in dieser Koalition eine Chance für das Ende des Bürgerkriegs.

Der neue syrische Oppositionsblock ist von der Arabischen Liga sowie von den Golfstaaten als rechtmäßiger Vertreter Syriens anerkannt worden.

Die Arabische Liga bot der "Nationalen Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte" Syriens am vergangenen Montag zusätzlich den Beobachterstatus an, wie der arabische Sender Al-Dschasira vom Treffen der Außenminister in Kairo berichtete.

Nach ihrem Treffen in Kairo teilten die Außenminister der Arabischen Liga zudem mit, der neue Oppositionsblock sei künftig "legitimer Vertreter (Syriens) und Haupt-Gesprächspartner" der arabischen Staaten. Sie riefen "den Rest der syrischen Opposition" auf, dieser nationalen Koalition beizutreten, da diese die gesamte syrische Gesellschaft zusammenbringe.

Unterstützung durch Westerwelle

Auch die sechs Mitglieder des Golf-Kooperationsrates (GCC) sagten dem Oppositionsblock ihre Unterstützung zu. GCC-Generalsekretär Abullatif al-Sayani erklärte, er hoffe, dass auch die internationale Gemeinschaft die Nationale Koalition der syrischen Opposition anerkennen werde. Er erwarte, dass diese neue Oppositionskoalition ein Ende des Blutvergießens in Syrien herbeiführen und den Weg zu einem Rechtsstaat ebnen werde.

Nun hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) der syrischen Opposition deutsche Unterstützung zugesagt. Bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden der neu gegründeten "Nationalen Koalition", Ahmed Muas al-Chatib, erklärte Westerwelle am Dienstag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo: "Deutschland wird die Bemühungen der Opposition zur Einigung und für ein Ende der Gewalt nach Kräften unterstützen."

Westerwelle rief die Regimegegner auf, die Oppositionsallianz "zu einer Alternative zum Regime zu entwickeln, um einen politischen Neuanfang zu ermöglichen". Er lud al-Chatib zu einem baldigen Besuch nach Berlin ein.

Die Kämpfe greifen auf Türkei und Israel über

Am vergangenen Sonntag hatten Vertreter der verschiedenen syrischen Oppositionsströmungen in Katar nach einer einwöchigen Verhandlung eine Allianz gebildet. Zum Vorsitzenden des Oppositionsblocks wurde der Prediger Ahmed Muas al-Chatib gewählt. Die Bildung der neuen Koalition war bereits international begrüßt worden. Außenminister Guido Westerwelle erklärte in Berlin: "Ich wünsche mir, dass mit der 'Nationalen Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte' eine glaubwürdige politische Alternative zum Regime von Baschar al-Assad entsteht." Die USA und Frankreich sagten dem neuen Bündnis Unterstützung zu.

Die Kämpfe in Syrien griffen unterdessen auf auch auf das Nachbarland Israel über. Die israelische Armee auf den Golanhöhen schoss derweil erstmals gezielt auf Kampfverbände in Syrien. Zuvor sei erneut eine Granate aus Syrien in der Nähe eines israelischen Postens eingeschlagen, teilte das Militär in Tel Aviv mit.

Bei syrischen Luftangriffen im syrisch-türkischen Grenzgebiet gab es am Montag erneut Tote und Verletzte - auf türkischer Seite wurden mindestens drei Menschen verletzt, darunter ein Soldat. Als Reaktion stiegen türkische F-16-Kampfjets auf, um die Grenze zu schützen, berichteten türkische Medien.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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