Naturkatastrophe:Zentralamerika durch Sturm "Nate" erneut schwer getroffen

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In der nicaraguanischen Hauptstadt Managua hat Nate schwere Überschwemmungen verursacht. (Foto: REUTERS)
  • Am Wochenende könnte erneut ein Hurrikan die US-Küste erreichen. Der Gouverneur des Staates Louisiana, John Bel Edwards, hat den Notstand ausgerufen.
  • Nate ist bereits über Zentralamerika hinweggezogen, 22 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.

Die Menschen an der US-Küste und in Mittelamerika kommen seit Wochen nicht zur Ruhe: Die Hurrikane Harvey, Irma und Maria rissen dort Dutzende Menschen in den Tod, zerstörten Häuser, entwurzelten Bäume und lösten schwere Überschwemmungen aus. Nun zieht der nächste Sturm auf. Nate soll am Sonntag im US-Bundesstaat Lousiana auf Land treffen. Noch ist Nate kein Hurrikan, sondern aufgrund seiner geringeren Geschwindigkeit ein Tropensturm. Er ist am Donnerstag bereits mit bis zu 95 km/h über Zentralamerika hinweggezogen. Dort kamen bislang 22 Menschen ums Leben. Experten gehen davon aus, dass Nate nun weiter an Stärke zunimmt.

Besonders schlimm ist die Lage in Nicaragua, wo starker Regen in den vergangenen zwei Wochen Flüsse zum Anschwellen gebracht und das Erdreich aufgeweicht hatte. Dort wurden 15 Menschen durch Erdrutsche und Überschwemmungen getötet, sagte Vizepräsidentin Rosario Murillo am Donnerstag. Für das gesamte Land galt eine Katastrophenwarnung, alle Schulen waren geschlossen. Der Sturm brachte erneut viel Regen mit sich und verursachte gefährliche Überschwemmungen.

In Costa Rica kamen nach Behördenangaben sieben Menschen ums Leben, 15 weitere werden vermisst. Etwa 5000 Menschen mussten wegen Überschwemmungen in Notunterkünften Zuflucht finden.

Am Wochenende könnte der Sturm auch das mexikanische Cancún erreichen. Im Golf von Mexiko evakuierten Öl- und Gas-Unternehmen Bohrinseln. Die für die Sicherheit der Plattformen zuständige US-Behörde erklärte, bis Donnerstagnachmittag seien Arbeiter von sechs Bohrinseln in Sicherheit gebracht worden. In Mexiko sind die Menschen noch immer mit den schweren Schäden beschäftigt, die Mitte September ein Erdbeben anrichtete. Mindestens 42 Menschen kamen dabei ums Leben.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana, John Bel Edwards, rief den Notstand aus und ordnete erste Evakuierungen an. Es wird erwartet, dass Nate in Louisiana am Sonntagmorgen mit der Stärke eines Hurrikans auf Land treffen könnte. 1300 Nationalgardisten seien bereits mobilisiert, erklärte Edwards. Das empfindliche Pumpen-System in der Stadt New Orleans werde gesondert überwacht. Die Bevölkerung solle sich ab Samstagabend in Deckung begeben, so der Governeur.

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