Wirbelstürme über Australien:"Marcia" und "Lam" richten schwere Schäden an

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Wirbelsturm "Marcia" hinterlässt eine Spur der Verwüstung im australischen Yeepoon. (Foto: AFP)
  • Zwei Wirbelstürme über den australischen Bundesstaaten Queensland und Nothern Territory führen zu schweren Verwüstungen.
  • Australien beklagt schwere Sachschäden, aber keine Toten.
  • Nun werden in Queensland schwere Regenfälle erwartet. Das Auswärtige Amt rät Reisenden zu besonderer Vorsicht.

Zwei Wirbelstürme über Australien

Gleich zwei schwere Wirbelstürme haben in Australien zu schweren Verwüstungen geführt. Der Zyklon Marcia wütete im nordöstlichen Bundesstaat Queensland, während der Sturm Lam im Bundesstaat Northern Territory tobte. An der Küste von Queensland peitschte der Wind, es türmten sich hohe Wellen auf. Die Windgeschwindigkeit betrug bis zu 295 Kilometer in der Stunde.

"Überall liegen Bäume und es hört sich an, als würden Jumbojets über uns hinwegfliegen", sagte ein Mann per Telefon von seinem Haus in Byfield aus im Radiosender ABC. Die Stürme beschädigten zahlreiche Häuser und rissen Stromleitungen herunter.

Zwei so schwere Wirbelstürme binnen 24 Stunden habe es in Australien bislang nicht gegeben, sagte der Meteorologe Adam Morgan. Marcia traf mit der höchsten Sturm-Kategorie fünf nördlich von Yeppoon auf das Land und zog dann weiter südwärts nach Rockhampton. Lam wurde anfangs in Kategorie vier eingestuft.

Viele Sachschäden, aber keine Todesopfer durch "Marcia"

Es gebe zwar viele Sachschäden, aber glücklicherweise seien keine Toten zu beklagen, sagte die Premierministerin von Queensland, Annastacia Palaszczuk. Die gute Nachricht sei, dass der Zyklon bereits auf Kategorie zwei herabgestuft worden sei.

Die Behörden hatten zunächst eine Katastrophe in der 16 000-Einwohner-Stadt Yeppoon befürchtet, die knapp 700 Kilometer nördlich der Metropole Brisbane liegt. Letztlich habe Marcia Yeppoon aber nur "gestreift", sagte die Premierministerin. Dennoch habe der Sturm dort und in der 80 000-Einwohner-Stadt Rockhampton "viele strukturelle Schäden" angerichtet.

Die Katatrophenschutzbehörde teilte mit, bislang gebe es nur Berichte über einige Leichtverletzte. In der Region waren mehr als 30 000 Menschen ohne Strom. Am Samstag soll es eine erste Schadensbewertung für Yeppoon und Rockhampton von Hubschraubern aus geben.

In Brisbane schützten Bewohner ihre Häuser mit Sandsäcken und brachten Gegenstände im Freien in Sicherheit. In den besonders betroffenen Gebieten wurden etwa 60 Schulen geschlossen. Viele Geschäfte blieben zu. Flüge wurden gestrichen. Betroffen war auch die Insel Great Keppel Island vor Yeppoon. Dort seien drei Häuser ins Meer gerissen worden, sagte eine Inselbewohnerin dem Rundfunksender ABC.

In den kommenden Tagen werden in Queensland schwere Regenfälle erwartet. Das Auswärtige Amt rät Reisenden, die Berichte in den australischen Medien zu verfolgen, den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen und generell besondere Vorsicht walten zu lassen.

Wirbelsturm "Lam" trifft den Bundesstaat Northern Territory

Der Wirbelsturm Lam richtete im nördlichen Bundesstaat Northern Territory schwere Schäden an. Betroffen war vor allem die Gegend um Elcho Island etwa 500 Kilometer östlich der Stadt Darwin. Dort gab es wegen des Zyklons keinen Strom und kein Wasser mehr. Der örtliche Flugplatz ist intakt, aber voller Trümmer. "Stromleitungen sind herabgerissen, Bäume umgestürzt und viele Straßen unpassierbar, und wir haben viele schwer zerstörte Häuser", sagte ein Polizeisprecher.

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